Lektion in der Lausitz

18. April 2022

0:5-Niederlage in Cottbus

Trotz der Schwierigkeit der Aufgabe beim FC Energie Cottbus war die Erinnerung an das Hinspiel in Reihen des SV Tasmania natürlich positiv. Fast schon sensationell hatten die Neuköllner am 24. Oktober des vergangenen Jahres gegen den früheren Bundesligisten ja einen 2:1-Sieg landen können – und den trotz der Feldvorteile der Lausitzer am Ende nicht mal unverdient. Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“ von Martin Kascha und einer von Robin Schultze dürften dabei auf lange Zeit in Erinnerung bleiben. Gut in Erinnerung (im Sinne von einfach zu merken) bleibt die Partie allerdings auch als jene, die der SV Tasmania bis heute in der Regionalliga Nordost als letzte gewinnen konnte (seither: 20 Spiele, 3 Punkte) – und sollte die Saison mit dem Abstieg enden, wird die angesprochene Partie sicherlich als letzte vor einem ominösen Wendepunkt bezeichnet werden müssen. Vor dem Rückspiel im „Stadion der Freundschaft“ waren die Vorzeichen jedenfalls noch deutlich aussichtsloser als vor einem halben Jahr – und letztlich bestätigten sich die Prognosen angesichts der deutlichen 0:5-Niederlage.

Zu viele Fehler

Dabei war die Strategie und deren Umsetzung eigentlich nicht die schlechteste, doch in der ersten Halbzeit führten zwei haarsträubende individuelle Fehler auch zu zwei Gegentoren – die die Weichen eben doch bereits zu Gunsten des Kontrahenten stellen sollten. Tas spielte lange Zeit engagiert weiter und mit, überstand die eine oder andere Szene auch mit Glück – ließ aber auch in eigenen Schlüsselszenen den Anschluss und eine damit verbundene Wende liegen. Beim Distanzschuss von Maurice Froelian (42.) hatte Energie-Torwart Bethke dabei Mühe, Kolja Oudennes Flanke näherte sich dazu nach der Pause dem gegnerischen Gehäuse gefährlich an – und beim Schuss des linken Außenbahnspielers aus spitzem Winkel waren die Fäuste von Bethke im Weg (54.). Nach dem 3:0 durch Engelhardt – Strafe für einen erneuten Schnitzer in der Hintermannschaft – ging der Mannschaft von Thomas Franke dann die Hoffnung aus. Dass Oudenne sich nach Vorlage von Nigel Bier die Kugel in aussichtsreicher Position zu weit vorlegte, verstärkte die Frustration umso mehr. Weitere zwei Gegentore in der Schlussphase waren die Folge – am Ende also ein (weiterer) bitterer Abend, der offenbarte, dass es der Mannschaft an Erfahrung und Qualität für die Regionalliga fehlt.

Revanche gegen Eilenburg

Angesichts der aussichtslosen Tabellensituation bleibt nun nur noch, die Saison trotz allem mit größtmöglichem Engagement zu Ende zu spielen. Gerade im kommenden Heimspiel gegen den FC Eilenburg (Sonntag, 13 Uhr) im Stadion Lichterfelde gilt es, sich nicht hängen zu lassen. Einerseits, um sich keinem Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung im Abstiegskampf auszusetzen – andererseits, um Revanche für die 0:3-Hinspielniederlage zu nehmen. Die Vorstellung im Sächsischen gehörte zu einer der (wirklich wenigen) ganz schlechten in dieser Spielzeit – und könnte rückblickend als Beginn des Abstiegs in die NOFV-Oberliga Nord eingeordnet werden.

Foto: SV Tasmania/@Nattiliebt