SV Tasmania Berlin 5 - 2 BFC Preussen

17. February 2019 - 14:00 Uhr - Werner-Seelenbinder-Sportpark
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Zurück auf Platz 2!


Tasmanias Schlusspunkt: Ali Baker (Nr. 33) staubt zum 5:1 ab (Foto: SV Tasmania/Arch Stanton)

5:2-Sieg gegen BFC Preussen zu Tasmanias Rückrundenauftakt +++ Robrecht erzielt wichtiges Führungstor +++ Nach der Pause erhöhen Hartwig, Engelhardt und Shuleta +++ Baker erzielt sein erstes Pflichtspieltor +++ Ujazdowski scheidet früh verletzt aus +++ Nächste Woche bei Makkabi

Kaum hatte das Jahr 2019 für die 1. Herren auf dem Platz seinen Anfang genommen, kam es auch schon zu erstem Ungemach: Daniel Ujazdowski hatte sich nach nur drei Minuten auf der linken Außenbahn verletzt und konnte nicht mehr weitermachen. Die folgenden Zeigerumdrehungen verbrachte Tasmania so in Unterzahl, bis Julian Loder in der siebten Minute eingewechselt wurde. Kein „1:1“-Wechsel also: Loder rückte ins defensive Mittelfeld, Felix Robrecht orientierte sich dafür weiter nach vorne. Die Gäste waren forsch gestartet und Trainer Tim Jauer wollte defensiv mehr Stabilität bekommen. Das sollte zunächst noch nicht aufgehen, denn die Mannschaft fremdelte noch etwas mit dem Rückrundenbeginn. Die Preussen dagegen versuchten, die Verwirrung beim Gegner zu ihren Gunsten zu nutzen. Als Tutic frei auf Robert Schelenz zulief und dieser zwar noch an den Schuss herankam, den Ball aber nicht entscheidend ablenken konnte, musste Mehmet Okan Kirli das Schlimmste verhindern (10.). Auch bei Ismailis Schuss ans Außennetz lag das Führungstor der Gäste in der Luft (18.).

Robrechts Tor löst den Knoten

Schütze des 1:0: Felix Robrecht

Doch als die ersten sich gefragt haben mögen, was die Neuköllner wohl ins Spiel bringen könnte, hatte Robrecht die Lösung parat. Die Preussen-Abwehr konnte nach einer Flanke nur halbherzig klären, da schnappte sich der Mittelfeldspieler den Ball, tankte sich durch den Strafraum und schloss mit aller Entschiedenheit zum 1:0 ins lange Eck ab (23.). Fürwahr eine glückliche Führung zu diesem Zeitpunkt – aber auch beruhigend zu sehen, dass, wenn es mal nicht richtig läuft, genügend individuelle Qualität im Kader ist, um einen solchen Knoten trotzdem lösen zu können. Das Spiel war danach jedenfalls ein anderes: Tasmania war nun besser drin im Geschehen und die Gäste mussten die bittere Lektion des Kellerkinds erst einmal verkraften. Zu allem Unglück verletzte sich auch bei ihnen noch vor der Pause mit Berner ein wichtiger Spieler und musste raus – für ihn kam Vincenzo Ferrera, der in der Hinrunde noch bei Tas im Kader geführt worden war, wegen einer Wechselsperre aber keine einzige Minute absolvieren konnte. Zur Pause aber blieb es bei der knappen Führung, denn Emre Demir verfehlte zweimal bei Kontern knapp sein Ziel.

Hartwig sorgt für Ruhe – Baker mit Torpremiere

Tempomacher + Torschütze: Fabio Engelhardt

Die zweite Halbzeit begann dann ein bisschen wie die erste. Wie – eigentlich – zu erwarten, wollten die Gäste gleich einen Nadelstich setzen und Tasmanias Hintermannschaft griff dabei nicht energisch genug ein. Bevor aber größere Gefahr drohte, löste Jauers Team das Problem offensiv. Fabio Engelhardt sah in der eigenen Hälfte unter Druck den freien Loder, der mit einem Pass in die tiefe Romario Hartwig auf die Reise schickte. Der spielte erst seine Schnelligkeit aus und blieb dann vor Preussen-Torwart Hartmann cool, als er ihm den Ball „durch die Hosenträger“ zum 2:0 ins Tor schoss. Frustgebeutelt ließen die Gäste auch noch das 3:0 zu: diesmal war der nimmermüde Engelhardt zur Stelle und belohnte sich für seinen Einsatz. Damit war die Partie entschieden – dennoch hatte das fair geführte Spiel den Zuschauern noch eine Rudelbildung zu bieten. Nach einem Zweikampf kam es zwischen Emre Demir und Preussens Miskovic wohl zu einem unschönen Wortwechsel, der den Tasmanen so in Rage versetzte, dass er kaum noch zu bremsen war. Der Schiedsrichter hielt dem Gästespieler dann eine lautstarke Predigt und verwarnte ihn – beide Trainer waren sich der friedlichen Fortsetzung der Partie aber offenbar nicht sicher und wechselten die beiden Streithähne jeweils aus: eine weise Entscheidung.

Standardspezialist: Arber Shuleta

Die Preussen suchten in der Schlussphase wieder den Weg nach vorne und wurden dafür mit dem Anschlusstreffer belohnt, als Stahlberg einen Freistoß aus ca. 25 Metern sehenswert ins Tor knallte. Doch Arber Shuleta ließ keine Zweifel am Ausgang des Spiels zu: nur zwei Minuten nach dem 3:1 stellte er seinerseits per Freistoß den alten Abstand wieder her. Und zwar auf seine Weise: so zirkelte er den Ball über die Mauer an den Innenpfosten des Tores, von wo er den Weg in die Maschen fand. Der Rest war Schaulaufen und der Eindruck wurde noch durch die Tatsache bekräftigt, dass der gerade eingewechselte Ali Baker zum 5:1 abstaubte. Es war das erste Pflichtspieltor des Youngsters für die Blau-Weiß-Roten – das passende i-Tüpfelchen auf den erfolgreichen Tag im Werner-Seelenbinder-Sportpark. Dass den Preussen noch ein weiterer Treffer gelang, ging da fast ein wenig unter. Allerdings war die Art der Entstehung schon ungewöhnlich: Ismaili setzte sich im Strafraum gegen Loder durch, kam dabei ins Straucheln – und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Sicher eine diskussionswürdige Entscheidung, kam der Stürmer doch nicht zu Fall – andererseits hatte der Unparteiische eine Behinderung durch Loder erkannt und Ismailis „Standhaftigkeit“ damit gewissermaßen honoriert. Der nahm jedenfalls die „Ehrung“ an und versenkte den Elfmeter zum 5:2-Endstand. Wer sich trotzdem noch den Nachmittag trübe Gedanken machen wollte, der sinnierte darüber, ob der Schiedsrichter wohl etwa auch bei ausgeglichenem Spielstand so entschieden hätte. Der Rest aber trollte sich – so man es nicht mit den Lankwitzern hielt – zufrieden seines Wegs und genoss den Heimweg bei frühlingshaftem Februarwetter.

Mit dem Erfolg (und wegen des Patzers von Stern 1900) hat der SV Tasmania nicht nur den 2. Platz wieder inne, sondern konnte auch den Rückstand zum Tabellenführer SV Sparta trotz einer Partie weniger auf vier Punkte verkürzen. Am nächsten Sonntag treten die Schützlinge von Tim Jauer beim Tabellenelften TuS Makkabi an (12 Uhr, Julius-Hirsch-Sportanlage) – mit erhöhtem Besucherandrang ist zu rechnen, da sich eine größere Fanabordnung von Tennis Borussia zur Unterstützung beider Teams angekündigt hat.

Spielbericht: Arch Stanton
Fotos: SV Tasmania/A. Stanton (2), Schikowski (1)
Fotostory zum Spiel
 

SV TASMANIA: Schelenz – Babaev, Mayoungou, Bähr, Kirli – Shuleta, Robrecht – Hartwig (81. Baker), E. Demir (74. Robben), Engelhardt – Ujazdowski (7. Loder)
TORE: 1:0 Robrecht (23.), 2:0 Hartwig (53.), 3:0 Engelhardt (65.), 3:1 Stahlberg (75.), 4:1 Shuleta (77.), 5:1 Baker (82.), 5:2 Ismaili (89., Foulelfmeter).
ZUSCHAUER: 95 im Werner-Seelenbinder-Sportpark
SCHIEDSRICHTER: Mayer-Raschke (Wartenberger SV)
NÄCHSTES SPIEL: Sonntag, 24.02., bei TuS Makkabi (12 Uhr), Julius-Hirsch-Sportanlage