Tasmania steigt ab

26. April 2022

Ligaerhalt nach 1:2 gegen Eilenburg unmöglich

Aufgrund von nur einem Punkt aus den 17 Ligapartien zuvor hatte es sich unweigerlich angekündigt, nun steht es aber auch rechnerisch fest: nach der 1:2-Heimniederlage gegen den FC Eilenburg wird der SV Tasmania nach einer Saison die Regionalliga Nordost wieder verlassen müssen. Auch, wenn ein Abstieg dabei trotz aller Vorzeichen schmerzhaft ist, so hat der Gang zurück in die NOFV-Oberliga Nord doch auch sein Gutes. Da ist vor allem die Rückkehr in die sportliche Heimat zu nennen: in der fünften Spielklasse wird Tasmania wieder zuhause in Neukölln im Werner-Seelenbinder-Sportpark spielen können. Auch von der sportlichen Qualität dürfte die Mannschaft, die sich immer noch im Umbruch befindet, in der Oberliga bessere Voraussetzungen antreffen und auch wieder mehr Erfolgserlebnisse erzielen – ohne sich dabei gleich ambitionierte Ziele zu stecken.


SV Tasmania – FC Eilenburg 1:2 (0:1)
TASMANIA: Fakhro – Froelian, M. Ceesay, Balaban (46. Tanis, 52. Kascha), Sait – Gorrie (46. Gündogdu) – Oudenne, Kaiser, Storm, Breustedt – Bier
TORE: 0:1 Luis (22.), 1:1 Gündogdu (57.), 1:2 Jackisch (87.)
GELB-ROTE KARTE: Sait (84.)
SPIELBESUCH: 103 im Stadion Lichterfelde

NÄCHSTES SPIEL: Sonntag, 01.05. (13 Uhr) beim VfB Germania Halberstadt, Friedensstadion


 

Schwache erste Halbzeit

Die Partie gegen den FC Eilenburg offenbarte dabei am Sonntag jedenfalls wieder mal, dass die Mannschaft einfach nicht regionalligatauglich ist bzw. war. Gegen einen „Mitkonkurrenten“ aus dem Tabellenkeller wurde zumindest die erste Halbzeit verschlafen – die Aussicht auf die ersten drei Punkte seit Oktober 2021, eine mögliche Siegprämie, eine Revanche für die schwache Darbietung aus dem Hinspiel: all dies reichte nicht als Motivation, um Tasmanias Team unbeschwert und angriffslustig zu stimmen. Vielmehr wirkte die Mannschaft von Beginn an verunsichert (und einmal mehr auch fehlerhaft) gegen einen Kontrahenten, der die drei Punkte dringend benötigte, mehr als kämpferischen Vorwärtsdrang aber auch nicht in die Waagschale zu werfen wusste. So gingen die Gäste schließlich verdient in Führung: nachdem Tasmanias Defensive die Angreifer zunächst bis in den eigenen Strafraum gewähren ließ und dann den Ball letztlich wieder zum Gegner „klärte“, ließ der sich nicht bitten und ging durch Luis in Führung. Eilenburg vergab zwei weitere gute Chancen, von Tasmania war offensiv dagegen nichts zu sehen – zur Pause war der knappe Rückstand aus Neuköllner Sicht so noch das Beste.

Ausgleich hilft am Ende nicht

Ebenso überraschend wie bezeichnend fiel nach dem Seitenwechsel der Ausgleich: bei einem Vorstoß über rechts spielte der eingewechselte Bilal Gündogdu den Ball in die Strafraummitte, der berührte noch den Fuß von Nigel Bier und kullerte zum 1:1 ins lange Eck. Erste Chance nach einer knappen Stunde, der Ausgleich – und nun war Tas plötzlich im Spiel, während der Gegner offenbarte, warum er als Mitaufsteiger ebenfalls um den Klassenerhalt kämpft und man eigentlich keineswegs zu viel Respekt vor ihm haben musste. Doch der Blick richtete sich nach vorne und der Sieg war nun möglich: jedoch blieb man nicht zwingend genug vor dem Tor – als Bier nach einer Kombination über Daniel Kaiser und Kolja Oudennne den Ball aus fünf Metern über den Querbalken schoss und obendrein Mert Sait die Ampelkarte sah, durfte Tasmanias Anhang spätestens am möglichen Sieg zweifeln. Doch nicht nur das: nach Abstoß von Torwart Noah Fakhro – der U19-Torwart stand diesmal für Elvin Kovac zwischen den Pfosten – schlug ein FCE-Verteidiger die Kugel einfach wieder zurück. Damit aber wurde die Verteidigung kollektiv kalt erwischt und am Ende der (Stellungs-)Fehlerkette brauchte Jackisch nur noch ins leere Tor zum 1:2-Endstand einzuschieben.

Am 1. Mai in Halberstadt

So verlor Tasmania einmal mehr eine Partie, die zwischenzeitlich sogar hätte gewonnen werden können – angesichts von einer knappen Stunde Passivität wäre ein Dreier aber auch nicht verdient gewesen. Die letzten drei Partien der Saison werden somit nun endgültig zur „Abschiedsrunde“ – diese beginnt am Tag der Arbeit beim VfB Germania Halberstadt, Anstoß ist um 13 Uhr im Friedensstadion.