23.10.1965:
Meidericher SV –
SC Tasmania 1900 3:0 (0:0)
+++ Elfmeter und Abseitstor entscheiden +++ Chancenverwertung wird Tas einmal mehr zum Verhängnis +++ Rohloff kehrt ins Tor zurück +++ Englische Woche bleibt ohne Torerfolg +++
Die Ausgangssituation
Der Meidericher Spiel-Verein, der erst im Januar 1967 offiziell in MSV Duisburg umbenannt wurde, feierte als Gründungsmitglied der Bundesliga gleich in der Premierensaison seine bis heute beste Platzierung, die Vizemeisterschaft 1963/64! In den folgenden beiden Spielzeiten gelang den „Zebras“ noch ein einstelliger Abschlussrang, 1965/66 bedeutete dies am Ende Platz 8. Dabei war der Start unter dem neuen Trainer Hermann Eppenhoff noch eher mäßig ausgefallen: vor dem 10. Spieltag standen die Duisburger mit einem Punktverhältnis von 7:11 nur auf Platz 13 der Tabelle.
Rohloff zurück – Tas defensivstark
Nach dem „unglücklichen“ zweiten Bundesligaeinsatz von Routinier „Jockel“ Posinski im Spiel zuvor vollzog Tas-Trainer Franz Linken im Tor eine Rolle rückwärts: in Duisburg kehrte Heinz Rohloff wieder zwischen die Pfosten zurück. Gegen keineswegs überzeugende Meidericher wäre dabei vielleicht sogar mehr als nur ein torloses Remis zur Halbzeit möglich gewesen. Denn Tasmania spielte „erheblich besser, als wir annehmen durften“, wie MSV-Trainer Eppenhoff anschließend einräumte. Vor allem in der Zentrale ließen die Neuköllner wenig zu: „Die athletische Viererkette mit Bäsler-Konieczka- Peschke-Talaszus und den davor unermüdlich ackernden Auffangstationen Szymaniak-Becker war schwer durchdringbar“, hielt der „Kicker“ fest.
Elfmeter und Abseitstor entscheiden
So konnten die Berliner das Spiel eine Stunde lang offen halten, dann aber foulte Becker den MSV-Angreifer Rühl „unglücklich und ungewollt im 16m-Raum“ („Kicker“) und Nolden verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:0 für den MSV. Der zweite Duisburger Treffer zehn Minuten vor dem Ende bedeutete dann die Vorentscheidung – und kam dazu unter bitteren Umständen zustande. Nach einem Pass von Schmidt stand Gecks jedenfalls „in klarer Abseitsposition“ („Kicker“) frei vor dem Tor und traf zum 2:0. Heidemann sorgte dann mit einem Sololauf inklusive Abschluss aus spitzem Winkel für den 3:0-Endstand. So rächte sich einmal mehr, dass Tasmania seine Chancen nicht nutzte – „Dribbelkönig“ Ingo Usbeck und Bernd Hänsler hatten laut „Kicker“ mehrfach für Gefahr gesorgt.
Linken sieht Tas im Pech
„Einen Punkt hätten wir gerne mitgenommen und verdient gehabt“, befand Tasmanias Trainer Linken nach Abpfiff. „Das Pech waren der Elfer und das Abseitstor“, haderte der 53-Jährige jedoch mit dem Unparteiischen. Dennoch wollte der Übungsleiter nach der erneuten Niederlage keinen allzu großen Frust aufkommen lassen und schloss beschwörend: „Aber wir haben eine gute Moral.“
Spieldaten
1. Bundesliga, Saison 1965/66, 10. Spieltag
Anstoß: Samstag, 23.10.1965, 16 Uhr
Stadion: Wedaustadion, Duisburg
Zuschauer: 13.000
Schiedsrichter: Erwin Sturm (Hannover)
MSV: Manglitz – Heidemann, Sabath – Nolden, Lotz, Müller – Rühl, Krämer, Schmidt, van Haaren, Gecks. Trainer: Eppenhoff
Tasmania: Rohloff – Bäsler, Talaszus – Becker, Peschke, Konieczka – Hänsler, Rosenfeldt, Zeh, Szymaniak, Usbeck. Trainer: Linken
Tore: 1:0 Nolden (63., Foulelfmeter), 2:0 Gecks (80.), 3:0 Heidemann (88.)
Tasmania nach dem 10. Spieltag: 18. Platz, 3:17 Punkte, 6:31 Tore – 1 Sieg, 1 Unentschieden, 8 Niederlagen
Quelle: fussballdaten.de, Bundesliga-Chronik (AGON-Sportverlag), kicker.de



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