TSG Neustrelitz 2 - 0 SV Tasmania Berlin

23. November 2019 - 13:30 Uhr - Parkstadion Neustrelitz
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Erneut nichts zu holen in Meck-Pomm

Nichts zu holen: Nach schwacher erster Halbzeit verlor Tasmania – hier die Szene vor dem 2:0 – verdient in Neustrelitz (Foto: SV Tasmania/E. S. Nickel)

Vierte Niederlage im vierten Auswärtsspiel in Mecklenburg-Vorpommern +++ 0:2 zur Pause nach schwacher erster Hälfte +++ Leistungssteigerung in Durchgang zwei zu wenig und zu spät +++ Nächsten Sonntag „Kellerduell“ gegen Hertha 06

Die neuen, längeren Auswärtsfahrten – insbesondere die Richtung Norden – scheinen dem SV Tasmania (immer noch) nicht sonderlich zu liegen. Zum vierten Mal in dieser Saison ging es am vergangenen Samstag nach Mecklenburg-Vorpommern und zum vierten Mal setzte es dabei eine verdiente Niederlage. 0:4 in Pampow, 0:2 in Torgelow, 1:3 in Rostock: so lautete bislang Tasmanias Meck-Pomm-Bilanz, in die sich das 0:2 in Neustrelitz nun nahtlos einreiht, sowohl von der Leistung als auch vom Ergebnis her.

Erste Halbzeit zum Vergessen

Wie schon in Pampow und in Torgelow nämlich schienen die Neuköllner auch dieses Mal – zumindest in der ersten Hälfte – nicht ganz bei der Sache zu sein und irgendwie neben sich zu stehen. So waren es vor allem die einfachen Fehler Tasmanias, sowohl in technisch-spielerischer Hinsicht als auch in Bezug auf die Abstimmung untereinander und das Zweikampfverhalten, die die keineswegs überragend auftretenden Gastgeber das Spiel langsam aber sicher bestimmen ließen. Zwar wussten diese zu Beginn noch kein Kapital aus den zahlreichen Fehlpässen und Ballverlusten von Tasmania zu schlagen, doch es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sie eine der vielen Einladungen der Gäste-Defensive mal annehmen würden.

In der 31. Minute war es dann soweit. Einen eigentlich leicht zu verteidigenden langen Ball aus der Neustrelitzer Hintermannschaft konnte die Tas-Innenverteidung nur unzureichend (bzw. gar nicht) klären, so das der Neustrelitzer Topstürmer Djibril N’Diaye an den Ball kam und auf seinen Sturmkollegen Boris Hass durchstecken konnte, der allein vor Tas-Torwart Robert Schelenz die Nerven behielt und den Ball links unten zum 1:0 für die Gastgeber versenkte. Ein Rückstand, der sich zwar angebahnt hatte, aber trotzdem ärgerlich war, da stellenweise, wenn der Ball mal über mehrere Stationen lief, deutlich wurde, dass hier durchaus etwas zu holen gewesen wäre. So kamen bereits vor dem Gegentreffer Merdan Baba und Cüneyt Top zu guten Abschlussgelegenheiten und auch danach hätte Benjamin Tutic mit einem platzierten Linksschuss beinahe postwendend den Ausgleich erzielt.

Verdient wäre dieser jedoch nicht gewesen, denn auf der anderen Seite leisteten sich die Gäste immer wieder teilweise haarsträubende Fehler im Spielaufbau und luden die Gastgeber so weiterhin zu Chancen ein. Zudem wirkte die Tas-Defensive heute auch in der letzten Reihe und vor allem bei Standards nicht so sattelfest wie sonst, so dass die Neustrelitzer ein ums andere Mal zu freien Abschlüssen kamen, allerdings sehr großzügig mit diesen umgingen. Zu einem weiteren Treffer vor der Pause sollte es dennoch reichen: Eine Flanke von der linken Seite landete am zweiten Pfosten bei Bartosz Fils, dessen Kopfball Schelenz zwar noch an die Latte lenken konnte. Von da prallte er jedoch direkt zu Hass, der keine Probleme hatte, ihn per Nachschuss zum 2:0 im tasmanischen Gehäuse unterzubringen (41.). Mit diesem verdienten, für Tasmania sogar noch einigermaßen schmeichelhaften Zwischenstand ging es kurz darauf in die Pause.

Neustrelitz lässt nichts mehr anbrennen

Aus dieser kamen die Neuköllner engagierter heraus und zeigten deutlich, dass sie nicht noch so eine schwache Halbzeit abliefern wollten. Allerdings signalisierten die Gastgeber auch direkt mit Wiederbeginn, dass sie den Gästen in der zweiten Halbzeit das Spiel überlassen und sich auf gelegentliche Konter beschränken würden, was auch einigermaßen klappte. So ist die zweite Halbzeit im Prinzip schnell erzählt: Neustrelitz musste nicht mehr, Tasmania konnte heute nicht. So hatten die Gäste zwar meistens den Ball, der auch deutlich gefälliger durch die eigenen Reihen lief, konnten sich gegen die dicht gestaffelte Abwehr der Neustrelitzer jedoch nur selten gute Torchancen erspielen. Bis auf zwei, drei halbwegs gefährliche Abschlüsse durch den agilen Top, Nicola Thiele oder den eingewechselten René Robben sprang bei den tasmanischen Offensivbemühungen wenig heraus, so dass es trotz optischer Überlegenheiten nie wirklich den Anschein machte, dass die Neuköllner hier noch mal ins Spiel zurückkommen würden. Auf der anderen Seite hielten sich auch die Kontergelegenheiten für die Gastgeber in Grenzen. Die wenigen, die sie hatten, wurden zudem schlecht ausgespielt oder fahrlässig vergeben, so dass das Spiel für weite Teile der zweiten Hälfte eher vor sich hinplätscherte und sich am Ergebnis letztlich auch nichts mehr änderte.

So mussten die Neuköllner die Heimreise nach Berlin mit dem inzwischen wohl schon irgendwie vertrauten Gefühl antreten, dass in Mecklenburg-Vorpommern – warum auch immer – mal wieder nichts zu holen war. Das Positive daran ist, dass sich dieses Gefühl nicht mehr so oft einstellen wird, denn zum Glück geht es in dieser Saison nur noch einmal in den hohen Norden (in der Rückrunde nach Greifswald). Wichtiger ist es also, dass im heimischen Berlin und in der näheren Umgebung die Punkte geholt werden, insbesondere am kommenden Wochenende beim „Kellerduell“ zu Hause gegen den Tabellenletzten CFC Hertha 06.

Spielbericht: Vittorio Kowalski
Fotos: SV Tasmania/E. S. Nickel

Zur kompletten Fotogalerie von Estella Shaina Nickel

SV TASMANIA: Schelenz – Matusczyk, Bähr, Loder, Froelian – Robrecht, Tutic – Top (67. Robben), Thiele, Hartwig (46. Engelhardt) – Baba (72. Haritos).
TORE: 1:0 Hass (31.), 2:0 Hass (41.).
ZUSCHAUER: 223 im Parkstadion Neustrelitz

NÄCHSTES SPIEL: Sonntag, 1. Dezember 2019, um 13:00 Uhr gegen den CFC Hertha 06 im Werner-Seelenbinder-Sportpark (Oderstr. 182, 12051 Berlin).