SV Tasmania Berlin 1 - 2 SV Sparta

27. May 2018 - 14:00 Uhr - Werner-Seelenbinder-Sportpark
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Niederlage auch gegen Sparta

Nur selten konnte Tasmania (in Blau) den Gegner an diesem Nachmittag unter Druck setzen (Foto: SV Tasmania)

 

Sechste Niederlage am Stück für ersatzgeschwächte Tasmanen +++ Defensiv gefestigter, aber offensiv weiter harmlos +++ Sparta legt nach ausgeglichener erster Hälfte zu und gewinnt verdient

Nach den letzten, teilweise drastischen Niederlagen musste man aus Sicht des SV Tasmania vor dem Heimspiel gegen den SV Sparta Lichtenberg das Schlimmste befürchten. Schließlich sind die Lichtenberger in dieser Rückrunde richtig heiß gelaufen und hatten in der Rückrunde bis dato 11 Siege aus 13 Spielen geholt. Nach dem Spiel waren es zwar 12 Siege aus 14 Rückrundenspielen für die Spartaner, die schlimmsten Befürchtungen der Tasmanen hatten sich jedoch nicht bewahrheitet.

Defensivere Ausrichtung – 0:0 zur Pause

Verhinderte Schlimmeres: Robert Schelenz

Der Grund dafür war eindeutig: nach den Auflösungserscheinungen gerade bei der peinlichen 0:8-Pleite gegen Stern 1900 legte das erneut stark ersatzgeschwächte Team von Trainer Tim Jauer, in dem einige A-Jugendliche und Spieler aus der zweiten Mannschaft aushelfen mussten, den Fokus auf die Stabilisierung der Defensive. Das funktionierte zwar einigermaßen, ging aber zulasten der Offensive, die dem Sparta-Tor kaum einmal gefährlich werden konnte. Dennoch entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein zumindest halbwegs ausgeglichenes Spiel, in dem Tasmania auch mal den Ball hatte und für Entlastung sorgen konnte, auch wenn dabei keine wirklich nennenswerte Chance heraussprang.

Auf der anderen Seite gelang es so zumindest, die optisch und spielerisch überlegenen Gästen weitgehend aus den gefährlichen Zonen herauszuhalten. Nur ein Mal mussten die Tasmania-Anhänger tief durchatmen, als Sparta-Stürmer Marvin Kupfer nach einem abgefangenen Klärungsversuch an zwei Verteidigern vorbeitänzelte und auch Torhüter Robert Schelenz schon umkurvt hatte. Seinen Abschluss aus extrem spitzem Winkel konnte ein Tasmane jedoch gerade noch von der Linie kratzen.

Ansonsten passierte jedoch nicht besonders viel in der ersten Halbzeit, weswegen es folgerichtig mit 0:0 in die Pause ging. Traurig wie die derzeitige Lage beim SV Tasmania ist, zumindest schon mal ein positiver Zwischenstand für das Jauer-Team, dem die Verunsicherung nach den vielen Niederlagen zuletzt deutlich anzumerken war.

Tas kann Spartas Druck nicht Stand halten

Mehr als ein Etappenerfolg sollte es letztlich jedoch nicht werden, denn in der zweiten Halbzeit konnte Tasmania den Gästen immer weniger entgegensetzen, so dass diese sich mehr und mehr in der Hälfte der Neuköllner festsetzen und diese förmlich einschnürten. Entlastung in Form von Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte gab es für Tasmania nun quasi gar nicht mehr. So war es klar, dass auch die Defensive diesem Belagerungszustand nicht lange würde Stand halten können.

Nachdem Ex-Tasmane Metin Karasu noch freistehend am hervorragend reagierenden Schelenz gescheitert war und einer seiner Kollegen kurz darauf nur die Latte getroffen hatte, war es in der 63. Minute dann soweit: einen Freistoß von der linken Seite konnte der kurz zuvor eingewechselte Oguzhan Duman am ersten Pfosten weitgehend ungestört ins kurze Eck zum 1:0 für die Gäste befördern.

Torschütze: Julian Loder

Auch in der Folge änderte sich nichts am Spielverlauf, trotz einiger Wechsel auf beiden Seiten (so durften aufseiten Tasmanias die A-Jugendlichen Malek Tarfa und Onur Mengi ihr Debüt in der ersten Herren feiern). Sparta behielt die Spielkontrolle und erspielte sich nun auch immer wieder gute Chancen, während Tasmania sich kaum einmal aus der eigenen Hälfte befreien konnte. Folgerichtig fiel dann auch das 2:0 für die Gäste: erneut war es Duman, der diesmal links im Strafraum der Tasmanen zum Abschluss kam und überlegt ins lange Eck vollendete (86.).

Positiv anzumerken ist jedoch, dass die Mannschaft a) heute nicht – wie noch gegen Stern – in sich zusammenfiel und zumindest defensiv dagegenhielt und b) zum Ende hin noch mal nach vorne spielte und sich nicht kampflos der Niederlage ergab. Und letzteres war immerhin von einem Teilerfolg gekrönt: in der 88. Minute chippte Arber Shuleta den Ball nach einem eigentlich schon geklärten Angriff zurück hinter die letzte Abwehrreihe der aufrückenden Spartaner, wo Tas-Verteidiger Julian Loder ihn geschickt aus der Luft holte und dann aus kurzer Distanz am Sparta-Keeper vorbei zum 1:2 ins Tor bugsierte.

Zu mehr als diesem Anschlusstreffer sollte es jedoch nicht reichen, was dem Spielverlauf auch nicht gerecht geworden wäre. Mehr scheint an diesem Tag einfach nicht drin gewesen zu sein, was den geneigten Tas-Anhänger allerdings etwas ratlos zurücklässt. Sollte man es positiv und als Schritt in die richtige Richtung bewerten, dass die Mannschaft zumindest dagegengehalten und sich nicht hat abschlachten lassen, oder als negativ, dass mehr als solche Schadensbegrenzung in der aktuellen Lage wohl nicht drin zu scheint?

Wahrscheinlich stimmt beides ein bisschen. Es bleibt jedenfalls zu hoffen, dass sich Tasmania anständig aus der Saison verabschiedet und in den noch ausstehenden Spielen auch mal wieder Punkte einfährt, beispielsweise in beiden nun anstehenden Spielen gegen die Kellerkinder vom Nordberliner SC und der DJK Schwarz-Weiß Neukölln.

Spielbericht: Vittorio Kowalski
Fotos (2): SV Tasmania/Schikowski

SV Tasmania: Schelenz – Udeoka, Mielke, Loder, Hassane – Tokmak (75. Mengi), Shuleta – Ulutürk (68. Tarfa), Thiele, Schikowski – Kirschner.
Tore: 0:1 Duman (63.), 0:2 Duman (86.), 1:2 Loder (88.).
Zuschauer: 78 im Werner-Seelenbinder Sportpark

Nächstes Spiel: Sonntag, 3. Juni 2018, um 12:30 Uhr beim Nordberliner SC (Elchdamm 171, 13503 Berlin).