SV Tasmania Berlin 3 - 1 SFC Stern 1900

20. September 2020 - 14:00 Uhr - Werner-Seelenbinder-Sportpark
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Geduldsspiel mit spätem Sieg belohnt

3:1-Sieg gegen Stern 1900 – Tore fallen in der Schlussviertelstunde – Julian Loder trifft doppelt, Demir mit dem Schlusspunkt – Serie jetzt auf fünf Siege angewachsen – Als Tabellenfüher am Sonntag nach Seelow

 

Auch im fünften Spiel holt Tasmania alle Zähler, „muss“ den ersten Gegentreffer und späten Ausgleich hinnehmen, nur um ab der 90. Minute das Spiel doch noch für sich zu entscheiden. Der Aufsteiger aus Steglitz ist den geneigten tasmanischen Sportfreunden noch aus zahlreichen Berlin-Liga-Scharmützeln mit wechselndem Schlachtenglück geläufig. Stern startete recht stark in das Abenteuer Oberliga und musste sich zuletzt nur dem Greifswalder FC auf eigenem Platz geschlagen geben. Die Marschrichtung war klar: die Gäste wollten zunächst hinten sichern und etwaige Räume mit ihren schnellen Spielern zum Kontern nutzen. Es sollte wie auch schon beim Spiel bei Blau-Weiß 90 auf ein Geduldsspiel hinauslaufen.

Wenig los in Halbzeit 1

Die Möglichkeit zur frühen Führung durch Daniel Kaiser blieb ungenutzt (6.), danach behielten beide Abwehrreihen meist die Oberhand und das Geschehen verlagerte sich zwischen die Strafräume. Insbesondere die hochgewachsene Verteidigung der Gäste fing gerade die hohen Bälle ein ums andere Mal ab. Erst ein weiter Ball von Damir Bektic aus dem linken Mittelfeld an die rechte Strafraumgrenze überrumpelte die Abwehr, doch der gegnerische Torwart spielte mit und faustete das Leder weg (28.). Das Spiel wurde durchaus giftig, nach einer rüden Grätsche von hinten nach rund einer halben Stunde konnte sich Stern nicht über Gelb beklagen.

Turbulente Schlussphase

Es musste also wieder die Zweite Hälfte richten. Doch der Gast kam spritziger aus der Kabine und Tas war zu schludrig, so dass sich hier zwei kleinere Chancen boten. Dabei musste Tas-Keeper Robert Schelenz einmal gegen den Ex-Tasmanen Eddie Udeoka Kopf und Kragen riskieren, blieb aber im direkten Duell der Sieger. Danach fing sich Tasmania und das Spiel verlief nun wieder in die richtige Richtung. Pech hatte Cüneyt Top, als er sich bei einem weiten Ball schon am Gegner vorbeigestohlen hatte, doch der aufprallende Ball nicht in Laufrichtung, sondern in seinen Rücken sprang. Tas blieb am Drücker, die Jungs kämpften um jeden Ball, kamen jedoch nicht zum Abschluss. Auf der Gegenseite plötzlich Chance für Stern, doch der Ball von Udeoka verfehlte das Tor (67.).

Trainer Abu Nije musste sich etwas einfallen lassen und wechselte klug. Für Sturmtank Dominik Boettcher kam Emre Demir, der immer für einen feinen Pass zu haben ist und dem Spiel die Wendung geben sollte. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt wieder giftiger, Stern verteidigte hinten mit harten Bandagen. Unverständlich die Häme, als bei Julian Loders Ballannahme drübergehalten und das dann noch als Simulation abgetan wurde. Doch wie dereinst Boy George in den 80ern trällerte: „Karma Karma Karma Chameleon – you come and go, you come and go“. Und es kam einige Minuten später und schlug wie eine Granate ein: Foul auf Höhe der tasmanischen Trainerbank und korrekte Freistoßentscheidung. Demir bringt den Ball und es ist ausgerechnet der vorher gefoulte Loder, der mit einem Kopfballgeschoss ins lange Eck die ersehnte Führung brachte. Noch eine Viertelstunde und nun mussten die Gäste aufmachen.

Tasmania konnte nun selbst kontern, verfehlte aber durch Thomas Brechler zweimal knapp, da zunächst der gegnerische Torwart auf dem Posten (85.), bei der zweiten Chance nach schöner Vorlage des eingewechselten Faruk Sentürk der Winkel wiederum zu spitz war (86.). Kurz vor Ende gelang es dann doch, die tasmanische Defensive zu bezwingen (88.) und die Führung schien verloren. Doch Tasmania machte weiter und erneut ein Standard sorgte wieder für die Führung. Nach Ecke von Demir war es erneut Innenverteidiger Loder, der goldrichtig stand und sich zum zweiten Mal gegen die Steglitzer Defensive durchsetzte. Und damit nicht genug: Stern warf alles nach vorne und erneut schlug das Karma zu, denn Tas erobert den Ball und spielte direkt nach vorne. Demir marschierte mit dem Ball und krönte seine zwei Torvorlagen mit einem eigenen Treffer. Verdient schlug Tasmania den SFC Stern 1900 und baute den Traumstart mit nun mehr fünf Siegen in fünf Spielen weiter aus. Kommenden Sonntag geht es auswärts nach Seelow.

Spielbericht: Martin Senz
Foto: SV Tasmania/E.S. Nickel

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SV Tasmania – SFC Stern 1900 3:1 (0:0)
TASMANIA: Schelenz – Aydin, Loder, Bähr, Froelian – Bektic, Kaiser, Thiele (90. Bicakci) – Boettcher (67. Demir), Brechler, Top (80. Sentürk)
ZUSCHAUER: 192 im Werner-Seelenbinder-Sportpark
TORE: 1:0 Loder (75.), 1:1 Gantzberg (88.), 2:1 Loder (90.+1), 3:1 Demir (90.+4)

NÄCHSTES SPIEL: Sonntag, 27.09., um 14 Uhr beim SV Victoria Seelow (Sparkassenarena, 15306 Seelow)