SV Tasmania Berlin 0 - 2 Ludwigsfelder FC

10. November 2019 - 13:30 Uhr - Werner-Seelenbinder-Sportpark
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Tasmania unterliegt im Grottenkick

Kein Durchkommen: Gegen kompakt stehende Ludwigsfelder hatte Tasmania (hier: in der Mitte Loder, rechts Froelian) wenig Torchancen (Foto: SV Tasmania/E.S. Nickel)

Schwache erste Halbzeit, noch schwächere zweite Halbzeit +++ Keine spielerische Lösung gegen defensive Ludwigsfelder +++ Rückstand nach Ecke, 0:2 nach Last-Minute-Konter +++ Tas in der Tabelle nun hinter dem LFC

Der Tabellenelfte SV Tasmania (11 Punkte) traf am vergangenen Sonntag zu Hause auf den drei Plätze schlechter platzierten Ludwigsfelder FC (9 Punkte) und hätte sich durch einen Sieg somit etwas von den Abstiegsrängen absetzen können. Ein möglicherweise, hoffentlich aber nicht richtungsweisendes Spiel also – denn dessen Ablauf und Ausgang wies genau in die andere Richtung, nämlich Richtung Abstiegskampf. Wobei das Spiel selbst dem Prädikat „Abstiegskampf“ allerdings nur im Hinblick auf die spielerische Qualität gerecht wurde – äußerst dürftig nämlich –, nicht aber in Bezug auf die Intensität, denn auch diese war an diesem sonnigen Nachmittag im Werner-Seelenbinder-Sportpark seltsam gering.

Zweimal die Führung verpasst

So entwickelte von Beginn an ziemlich lauer Kick, der in der ersten Halbzeit jedoch immerhin noch ein paar wenige gelungene Kombinationen und Offensivbemühungen zu bieten hatte. Die erste gefährliche Torannäherung konnten dabei die Gäste zu verbuchen, als sie gleich zu Beginn einen Freistoß ans Lattenkreuz des tasmanischen Tores setzten. Danach jedoch übernahmen die Neuköllner die Spielkontrolle, ohne dabei spielerisch zu glänzen. Obwohl die Ludwigsfelder die Gastgeber weitgehend gewähren ließen, sprangen dabei somit nur wenige gute Torchancen heraus. Die beste davon hatte der wiedergenesene und früh für den am Kopf verletzten Maxim Matusczyk (gute Besserung an dieser Stelle!) eingewechselte Nicola Thiele, der nach einem gut getimten Pass in die Spitze von Julian Loder frei vor dem LFC-Keeper auftauchte, den Ball jedoch knapp am rechten Pfosten vorbeisetzte. An ungefähr dieselbe Stelle zielte kurze Zeit später aus aussichtsreicher Position leider auch Merdan Baba, nachdem er zuvor von Benjamin Tutic schön in Szene gesetzt wurde und sich zweier Gästeverteidiger entledigt hatte. Abgesehen von diesen Situationen blieb es auf beiden Seiten jedoch bei Ansätzen, die ein ums andere Mal aufgrund von mangelnder Präzision und technischer Unzulänglichkeiten wirkungslos verpufften.

Nach der Pause wird’s nicht besser

So ging es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause, in der viele der Zuschauer einig waren, dass es in der zweiten Halbzeit ja eigentlich nur besser werden konnte. Doch sie sollten eines Besseren belehrt werden, denn dann kam die zweite Halbzeit. In dieser stellten die Ludwigsfelder jegliche Offensivbemühungen ein und stellten sich eigentlich nur noch hinten rein. Das reichte jedoch, um Tas heute vor eine unlösbare Aufgabe zu stellen. Zu wenig Bewegung, zu viele technische Fehler, zu wenige Ideen, zu viele Fehlpässe: so in etwa lassen sich die tasmanischen Offensivbemühungen in der zweiten Halbzeit zusammenfassen. Viel besser wurde es auch nicht, als man es mit fortschreitender Zeit mit langen Bällen versuchte und auf Zufallsprodukte hoffte. Mehr als letztlich harmlose Versuche aus der zweiten Reihe, beispielsweise von Thiele oder von Felix Robrecht, sprangen dabei nicht heraus.

Auf der anderen Seite sah es aus LFC-Perspektive jedoch keineswegs besser aus. So lief das Spiel eigentlich auf ein 0:0 hinaus, bis die Gäste sich in der 81. Minute irgendwie eine Ecke erarbeiteten. Diese segelte hoch in den Strafraum der Tasmanen, in dem niemand den von hinten heranstürmenden Markus Goede auf dem Zettel hatte, der den Ball wuchtig per Kopf im Tor der Neuköllner versenkte. Anders als durch eine Standardsituation hätte an diesem Tag auch kein Tor fallen können. Auch in der Folge schafften es die Gastgeber nicht, gefährlich vor das Tor der Ludwigsfelder zu kommen, so dass diese am Ende ihren zweiten Auswärtssieg der Saison feiern, der durch einen Konter in der Schlussminute letztlich 2:0 ausfiel.

Ludwigsfelde zieht in der Tabelle vorbei

Eine sehr ärgerliche Niederlage also für die Neuköllner in einem Spiel, das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte, da sich auch die Gäste aus Ludwigsfelde wahrlich nicht als Übergegner präsentierten. Mehr als deutlich wurde vielmehr, warum diese zuvor fünf Liganiederlagen am Stück eingeheimst hatten (bei einem Torverhältnis von 1:19). Wie schon zuvor bei der Heimniederlage gegen den damals nach fünf Spieltagen noch punktlosen FC Strausberg vor knapp zwei Monaten erwiesen sich die Tasmanen jedoch als idealer Aufbaugegner für strauchelnde Gästeteams, der deren Verunsicherung nicht nutzen kann und sich auf ihr überschaubares Spielniveau herunterziehen lässt. Doppelt ärgerlich ist dies zudem aufgrund der eingangs geschilderten Tabellenkonstellation, in der die Neuköllner nun einen Platz hinter den Ludwigsfeldern und nur noch zwei Punkte vor einem (potenziellen) Abstiegsplatz rangieren. Hoffnung macht jedoch vielleicht, dass man in den nächsten beiden Pflichtspielen (im Pokal bei Sparta Lichtenberg und in der Liga bei der TSG Neustrelitz) auf spielstärkere Mannschaften trifft, die den Neuköllnern eher zu liegen scheinen.

Spielbericht: Vittorio Kowalski
Fotos: SV Tasmania/E. S. Nickel

Zur kompletten Fotogalerie von Estella Shaina Nickel

SV TASMANIA: Schelenz – Matusczyk (13. Thiele), Bähr, Loder, Froelian – Robrecht, Tutic – Hartwig, Demir, Engelhardt – Baba (65. Robben).
TORE: 0:1 Goede (81.), 0:2 (90.).
ZUSCHAUER: 170 im Werner-Seelenbinder-Sportpark.

NÄCHSTES SPIEL: Sonntag, 17. November 2019, um 14:30 Uhr beim SV Sparta Lichtenberg auf dem Sportplatz Fischerstraße (Fischerstr. 15, 10317 Berlin).