SV Tasmania Berlin 6 - 0 Füchse Berlin Reinickendorf

3. October 2018 - 14:00 Uhr - Werner-Seelenbinder-Sportpark
  • Spielbericht
  • Spieldaten

Kantersieg gegen harmlose Füchse

Szene mit Symbolcharakter: Tasmania (hier: Arber Shuleta) gefährlich vor dem Tor der Füchse, die zu retten versuchen, was zu retten ist (Foto: SV Tasmania/E. S. Nickel)


 

Tasmania hat alles im Griff und tut was fürs Torverhältnis +++ Tokmak und Robben treffen vor der Pause, Hartwig (2x), Demir und Shuleta danach +++ Fünfter Sieg in Folge +++ Tas in der Tabelle nun schon auf Platz 5

Der SV Tasmania ging mit dem Rückenwind aus vier Liga-Siegen in Folge in die Partie gegen die Füchse aus Reinickendorf, die wiederum fünf Niederlagen in Folge im Gepäck hatten. Der erste im Berlin-Liga-Power-Ranking zu Hause gegen den letzten: das sollte doch eine klare Angelegenheit werden, oder?! Kurze Antwort: Ja, wurde es auch!

Tokmak eröffnet Torreigen

Torschütze mit Seltenheitswert: Yildirim Tokmak

Die Kräfteverhältnisse waren dabei von Beginn an klar: Tas machte das Spiel, die Füchse zogen sich zurück in ihren Bau. Dabei war es keineswegs so, dass Tas die Füchse überrannte. Vielmehr signalisierten diese von sich aus, dass sie hier keine großen Ambitionen hegten, sondern eher von Beginn an auf Schadensbegrenzung aus waren. Auch das klappte allerdings nicht, da sie – obwohl sie sich kaum aus der eigenen Hälfte trauten – hinten alles andere als sattelfest waren. Gleich in den ersten Minuten boten sich Tasmania daher gute Einschussgelegenheiten, die aber beispielsweise durch René Robben oder Arber Shuleta noch vergeben wurden. Besser machte es in der 18. Minute Yildirim Tokmak: von Rechtsverteidiger Aramis Babaev mit Übersicht an der Strafraumgrenze freigespielt schlenzte er den Ball mit ebenso viel Übersicht und Schnitt in die rechte Ecke des Füchse-Gehäuses. Weitere 18 Minuten fand der Ball dann zum zweiten Mal den Weg ins Tor der Gäste: einen langen Ball aus dem Mittelfeld pflückte Robben gekonnt herunter, mogelte sich dann irgendwie an seinem Gegenspieler vorbei und blieb dann vor dem Keeper der Füchse cool und schloss trocken mit links ins rechte Eck zum 2:0 für Tasmania ab (36.).

Eine beruhigende Führung also für die Neuköllner (wobei sie mit 2:0-Führungen ja des Öfteren schon so ihre Probleme hatten…), für die sie aber eigentlich gar nicht so viel machen mussten. Nicht mal richtig gut spielen sogar, denn auch sie bauten immer wieder Fehler und Ungenauigkeiten in ihr Spiel ein, aus denen die Füchse aber gar kein Kapital schlagen konnten und den Ball meist gleich wieder herschenkten. Lediglich direkt nach dem 2:0, als sich die Gäste einmal bis in den Strafraum der Neuköllner vorgespielt hatten, musste Tas-Torwart Robert Schelenz seine Farben mit einer Glanzparade vor dem Anschlusstreffer bewahren. Da ansonsten aber nicht viel kam von den Füchsen und Tasmania mit dem Zwischenstand auch erst mal zufrieden war, ging es ohne weitere Tore in die Pause.

Treffer im 10-Minuten-Takt

Doppelpacker: Romario Hartwig

In dieser stellte sich nun die Frage, ob die Füchse in der zweiten Halbzeit besser dagegenhalten oder sich ihrem Schicksal ergeben würden. Gleich nach dem Wiederanpfiff kamen sie zwar noch einmal gefährlich vor das tasmanische Tor, doch letztlich war eher zweiteres der Fall, denn direkt im Gegenzug fiel die endgültige Entscheidung: der heute überall zu findende Tokmak wurde steil in den Strafraum geschickt, wo er die Übersicht behielt und auf den mitgelaufenen Romario Hartwig ablegte, der nur noch zum 3:0 ins leere Tor einschieben musste (47.). Spätestens jetzt hatte man nie mehr das Gefühl, dass es hier noch mal eng werden könnte, und Tasmania leichtes Spiel. Ohne große Hektik legten sie sich den Gegner zurecht und spielten Chance um Chance heraus, während die Abwehr um Kapitän Kiminu Mayoungou und den heute neben ihm in der Innenverteidigung spielenden Damian Tiedmann einen ruhigen Nachmittag verlebte.

Weitere Tore waren die logische Folge, und zwar ungefähr im 10-Minuten-Takt: zunächst war dabei Emre Demir an der Reihe, der im richtigen Moment von Robben steil geschickt wurde und vor dem Tor-Fuchs die Ruhe behielt und links unten zum 4:0 einschob (56.). Das 5:0 besorgte dann in der 68. Minute Shuleta, der nach Doppelpass mit Hartwig ebenfalls frei vor dem Gäste-Tor auftauchte und den Ball über den Torwart hinweg ins lange Eck lupfte. In der 77. Minute schließlich landete eine Shuleta-Flanke von rechts am langen Pfosten bei Hartwig, der gegen den Lauf des Keepers das 6:0 und seinen zweiten Treffer am heutigen Tag erzielte. Weil der heute agile Nicola Thiele diesen 10-Minuten-Takt kurz vor Schluss nicht aufrechterhielt, als er aus ähnlicher Position wie Shuleta beim 5:0 zwar über den Torwart, aber neben das Tor lupfte, blieb es beim auch in dieser Höhe verdienten 6:0 für Tasmania.

Ein zweifelsohne überzeugender Sieg, bei dem aber auch bedacht werden muss, dass die Füchse in dieser Verfassung kein wirklicher Maßstab waren. Das wird aber sicherlich am kommenden Sonntag der SD Croatia sein, der am Mittwoch den BFC Preussen besiegte und in der Tabelle auf Platz 8 nur zwei Punkte hinter Tasmania liegt. Dann werden die Neuköllner also beweisen können, dass der derzeitige Lauf nicht nur an (vermeintlich) schwachen Gegnern liegt und sie zurecht ins obere Drittel der Tabelle (aktuell Platz 5) hochgetragen hat.

Spielbericht: Vittorio Kowalski
Fotos(2): SV Tasmania/Schikowski(2)
Zur kompletten Fotogalerie von Estella Shaina Nickel

SV Tasmania: Schelenz – Engelhardt, Tiedmann, Mayoungou, Babaev (66. Baker) – Tokmak, Shuleta – Thiele, Demir (70. Robrecht), Hartwig – Robben (59. Hassane).
Tore: 1:0 Tokmak (18.), 2:0 Robben (36.), 3:0 Hartwig (47.), 4:0 Demir (56.), 5:0 Shuleta (68.), 6:0 Hartwig (77.).
Zuschauer: keine Angabe

Nächstes Spiel: Sonntag, 7. Oktober 2018, um 14 Uhr im Werner-Seelenbinder-Sportpark (Oderstr. 182, 12051 Berlin-Neukölln) gegen die SD Croatia.