SV Tasmania Berlin 4 - 2 FSV Berolina Stralau

Verdienter Sieg gegen den Aufsteiger

Gleich schlägt’s ein: Hartwig (blaues Trikot, vorne) hat mit dem Kopf abgelegt und  Robrecht (2. v. r.) schickt sich an, das 2:0 für Tasmania zu erzielen (Foto: SV Tasmania/E. S. Nickel)

Hartwig und Robrecht bringen Tas auf Kurs +++ Engelhardt und wieder Hartwig halten Tas auf Kurs +++ Schnelle Antworten auf die Anschlusstreffer von Stralau lassen keine Zweifel aufkommen +++ Tas festigt Platz 4 in der Tabelle

Nach zwei Liga-Unentschieden zuletzt gegen TuS Makkabi und Türkiyemspor sollte für Tasmania am vergangenen Sonntag gegen die Aufsteiger aus Stralau wieder ein Sieg her, um in der Tabelle den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. Und Tas gab mit vielen Bällen in die Spitze gleich mal die Richtung vor und setzte die Stralauer damit von Beginn an unter Druck.

Anschlusstor gekontert: 3:1 zur Pause

Was diese prompt zu Fehlern provozierte, die Tas ebenso prompt ausnutzte: Einen langen Ball aus dem Mittelfeld in den Stralauer Strafraum erreichte einer der Verteidiger zwar noch vor dem gestarteten Emre Demir, konnte ihn jedoch nur in die Mitte, also direkt vors eigene Tor „klären“, wo schon Romario Hartwig lauerte und sich mit einem trockenen Linksschuss unter die Latte für die schöne Vorlage bedankte (5.). In der Folge kontrollierte Tasmania das Spiel, ohne den Gegner dabei an die Wand zu spielen. Doch man hatte den Aufsteiger im Griff, ließ hinten wenig zu und war bei den wohl dosierten Vorstößen immer wieder gefährlich. Einer dieser berüchtigten Nadelstiche führte dann auch bald zum 2:0 für die Neuköllner: einen langen Ball in die Spitze nahm Demir mit der Brust herunter und legte ihn auf Nicola Thiele ab, der ihn etwa vom linken Strafraumeck vors Tor chippte, wo ihn Hartwig wiederum auf den mitgelaufenen Felix Robrecht ablegte. Dieser legte sich ihn kurz zurecht und zog dann aus kurzer Distanz, aber spitzem Winkel ab und irgendwie fand der Ball an zwei Stralauer Abwehrspielern und dem Torwart vorbei den Weg ins Tor (23.).

Lief also für Tas: es musste kein übermäßig großer Aufwand betrieben werden, um hier den bis dato ziemlich harmlosen Gegner in Schach zu halten und komfortabel zu führen. Da musste man schon selbst wieder ein bisschen Spannung ins Spiel bringen, zum Beispiel indem man durch verunglückte Rückgaben unnötige Eckstöße für den Gegner verursacht. Eine solche, kurz ausgeführte Ecke führte in der 38. Minute zu einem Freistoß für die Stralauer rechts des Tasmania-Strafraums, bei dem die Verteidigung der Neuköllner wohl eher mit einer Variante auf den ersten Pfosten rechnete. Jedenfalls entwischte ihr der Stralauer Clemens Beer am zweiten Pfosten, wo der Freistoß auch hinkam, weswegen er keine Probleme hatte, ihn aus kurzer Distanz zum Anschlusstreffer über die Linie zu drücken.

Früh 2:0 geführt, nun der ziemlich unnötige Anschlusstreffer noch in der ersten Halbzeit: auf der Tribüne begannen nun natürlich die Unkenrufe vom vermeintlichen Tasmania-Fluch einer frühen 2:0-Führung und man befürchtete schon das Schlimmste. Doch diesmal kam es anders, denn Tasmania hatte noch vor der Pause die passende Antwort parat: Nach einem Einwurf von Aramis Babaev auf der rechten Seite durfte Demir recht ungestört flanken, was er für eine maßgenaue Flanke auf den am zweiten Pfosten freistehenden Fabio Engelhardt nutzte, die dieser wiederum für einen überlegten Kopfball gegen die Laufrichtung des Torwarts ins rechte obere Eck des Stralauer Tores verarbeitete (45.).

Anschlusstor gekontert: Hartwigs 4:2 entscheidet

Mit diesem leistungsgerechten Zwischenstand von 3:1 für Tasmania ging es in die Pause. Doch die Stralauer hatten sich noch nicht aufgegeben und setzten die Neuköllner zu Beginn der zweiten Halbzeit gleich mal unter Druck – ohne jedoch Kapital daraus zu schlagen. Vielmehr befreite sich Tas schnell daraus und nutzte die sich nun immer wieder ergebenden Räume immer wieder zu gefährlichen Vorstößen. Die in der ersten Halbzeit noch sehr gute Chancenverwertung ließ nun allerdings deutlich zu wünschen übrig. So wurden einige vielversprechende Situationen nicht gut (und oft zu kompliziert) zu Ende gespielt, und wenn die Tasmanen doch mal zum Abschluss kamen, so trafen sie das Tor nicht oder scheiterten am Torwart der Stralauer.

So kam das, was kommen musste, denn auf der Gegenseite nutzten die Stralauer in der 66. Minute eine der wenigen Unaufmerksamkeiten der Neuköllner Hintermannschaft aus: Eine Hereingabe von der linken Seite kam durch die Mitte bis zum zweiten Pfosten durch, wo Tom Jonach wartete und den Ball an Tas-Torwart Robert Schelenz vorbei zum erneuten Anschlusstreffer ins lange Eck schob. Doch wie zum Ende der ersten Halbzeit schlug Tas auch jetzt wieder schnell zurück: eine Hereingabe von Thiele von rechts leitete Engelhardt im Strafraum geschickt auf den freistehenden Hartwig weiter, der erneut cool blieb und den Ball erneut mit links aus etwa zehn Metern Torentfernung links oben im Kasten der Stralauer versenkte (73.).

Den Stralauern schien durch diesen erneuten Konter auf ihren Anschlusstreffer nun der Zahn gezogen. Zwar gaben sie sich nicht auf, doch an ein 4:4 glaubte nun niemand mehr. Vielmehr hätte Tas das Ergebnis noch weiter nach oben schrauben können, doch einem Treffer von Demir kurz vor dem Ende wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung die Geltung aberkannt (da war maximal die Fußnagelspitze im Abseits…), weswegen es bis zum Abpfiff beim in dieser Höhe letztlich auch verdienten 4:2 für die Neuköllner blieb, mit dem Tas seine Position in der Spitzengruppe der Tabelle festigt.

Für Tasmania steht nun ein leider spielfreies Wochenende an (Pokal). Gegnerbeobachtung ist jedoch auch nicht drin, denn auch der nächste Gegner BSV Al-Dersimspor ist schon aus dem Pokal ausgeschieden und kann sich dementsprechend ebenso gut wie Tas erholen und auf das Duell am Anhalter Bahnhof Ende November vorbereiten.

Spielbericht: Vittorio Kowalski
Fotos(2): SV Tasmania/Nickelé(1) bzw. Schikowski (1)
Zur kompletten Fotogalerie von Estella Shaina Nickel

SV Tasmania: Schelenz – Tiedmann, Mayoungou, Loder, Babaev – Tokmak, Robrecht (75. Kirli) – Engelhardt, Thiele (85. Kirschner), Hartwig (78. Hassane) – Demir.
Tore: 1:0 Hartwig (5.), 2:0 Robrecht (23.), 2:1 Beer (38.), 3:1 Engelhardt (45.), 3:2 Jonach (66.), 4:2 Hartwig (74.).
Zuschauer: 60

Nächstes Spiel: Sonntag, 25. November 2018, um 15:00 Uhr beim BSV Al-Dersimspor auf dem Lilli-Henoch-Sportplatz am Anhalter Bahnhof (Askanischer Platz 7, 10963 Berlin).