SV Tasmania Berlin 2 - 1 Frohnauer SC

12. May 2019 - 14:00 Uhr - Werner-Seelenbinder-Sportpark
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Zurück auf Platz 1!

Geschafft: das 2:1 gegen Frohnau war ein hartes Stück Arbeit – sollte im Nachhinein aber noch besonderen Glanz erhalten (Foto: SV Tasmania/E. S. Nickel)

2:1-Sieg gegen Frohnauer SC – Hartwig und Thiele treffen vor der Pause – Wieder mit Ehrenberg statt Schelenz im Tor – Ujazdowski mit „Comeback“ – Tabellenführung zurückerobert dank Ausrutscher von Sparta – Sonntag nächster Härtetest bei Türkspor

Tim Jauer musste ein weiteres Mal auf Stammtorwart Robert Schelenz (Prellung an der Hüfte) verzichten, der erneut von Tim Ehrenberg zwischen den Pfosten vertreten wurde. Dazu kehrte Mehmet Okan Kirli nach seiner Sperre zurück in die Startelf, Kiminu Mayoungou nahm dafür zunächst auf der Bank Platz. Dadurch führte Emre Demir am Sonntag die Mannschaft als Kapitän auf das Spielfeld – um mehr Offensivdruck zu entwickeln, hatte Trainer Jauer den Mittelfeldspieler dazu eine Position zurück beordert und Nicola Thiele auf die „10“ gestellt. Der Gegner kam mit einer Serie von fünf Spielen ohne Sieg in den Seelenbinder-Sportpark, was dazu führte, dass der durchaus sicher auf Platz 11 liegende Aufsteiger immer noch nicht aller Sorgen ledig war.

Tas kontert umstrittenen Ausgleich

Wie schon im Heimspiel gegen den SC Charlottenburg startete Tasmania verheißungsvoll – anders als vor Wochenfrist aber blieb den Unseren das 1:0 in der 2. Minute diesmal verwehrt. Frohnaus Torwart Bunzel ließ einen Ball prallen, doch der Linksschuss von Thiele wurde noch durch einen Abwehrspieler vor der Linie abgeblockt. In der Folge ließen die Gäste, die engagiert und laufstark auftraten, aber kaum etwas zu, konnten ihrerseits aber auch nicht für Gefahr sorgen. Das 1:0 für Tasmania fiel dann aber gewissermaßen mit Vorankündigung, denn Romario Hartwig war zunächst nach Vorarbeit von Thiele am Frohnauer Keeper gescheitert (23.). Nur eine Minute später klingelte es aber doch im Tor des Aufsteigers: Fabio Engelhardt setzte sich stark über links durch, Thiele scheiterte zwar zunächst bei der Verwertung von dessen Vorarbeit, doch Hartwig schoss den Abpraller im Stile des Torjägers ein. Der Führungstreffer sorgte für mehr Sicherheit im Spiel, nach einer guten halben Stunde lag sogar das 2:0 in der Luft: Tasmania hatte sich in Frohnaus Strafraum kombiniert, Hartwigs Abschluss nach Pass von Engelhardt konnten die Gäste allerdings erneut vor der Linie abblocken (32.).

Um so kälter die Dusche in der folgenden Aktion: nach einem Pass in die Tiefe war Lemgau plötzlich allein auf weiter Flur, überlief den heraus eilenden Ehrenberg und schob den Ball von links ins leere Tor zum 1:1. Tasmanias Spieler, die Bank und auch die Fans monierten jedoch lautstark, der Torschütze habe seine Freiheit vor dem Tor einer deutlichen Abseitsstellung zu verdanken gehabt. Spätestens jetzt wurde die Partie immer wieder mal nickelig bis hitzig – Schiedsrichter Husmann hatte das Geschehen dabei nicht immer im Griff. Eine Kostprobe davon gab es auch in Folge des erneuten Führungstors zu erleben: Thiele war zunächst noch einmal an Bunzel gescheitert (39.), dann aber traf er von rechts, nachdem sich Engelhardt über die andere Seite durchgewühlt und René Robben im 16er noch einmal quergelegt hatte. Dabei waren Thiele und Frohnaus Torwart erst körperlich, dann verbal aneinander geraten – die Verwarnung kassierte allerdings nur der Tasmane.

Spannung bis zum Schluss

Mit dem wichtigen Treffer noch vor der Pause ging Tasmania gestärkt in den zweiten Durchgang, Hartwigs Rechtsschuss an den Außenpfosten unterstrich noch das bestehende Kräfteverhältnis (54.). Die Gäste aber hatten sich vorgenommen, vermehrt den Abschluss zu suchen und das sollte ihnen mit zunehmender Spieldauer auch gelingen. Erst war es noch ein Querschläger nach einem Freistoß, der knapp an Tasmanias Gehäuse vorbeistrich (60.). Auf den wachsenden Ballbesitz der Gäste reagierten die Neuköllner nun zunehmend tiefer stehend und auf  schnelles Umschaltspiel lauernd. Das hätte beinahe zeitig für die Vorentscheidung gesorgt, doch Thiele war im Eins gegen Eins gegen Bunzel nicht entschlossen genug (66.). Chancen ergaben sich nun hüben wie drüben: bei Buchweitz‘ Schuss musste sich Tasmania-Keeper Ehrenberg mächtig strecken (71.), im Gegenzug schoss Hartwig frei stehend den Torwart an (72.). Dann zielte Frohnaus Cakir am langen Pfosten vorbei (76.), Thiele konnte Bunzel nicht mit einem Chip überlisten (77.). So blieb es bis in die Schlussminuten beim 2:1 und die Nerven der Tasmania-Anhänger wurden richtig strapaziert: eine Demir-Ecke verlängerte Kirli per Kopf an den langen Pfosten, doch dort rettete ein Verteidiger (85.). Im Wissen, dass die Blau-Weiß-Roten eine Woche zuvor in dieser Phase gegen den SCC das 2:2 kassierten (und noch das 3:2 erzielten), stockte dem Neuköllner Anhang nochmal der Atem, als Miesner nach einem Frohnauer Freistoß frei im Strafraum zum Kopfball ansetzen konnte – der Ball aber am rechten Pfosten vorbei flog. So war im Gegensatz zum Sonntag zuvor also auch dieses Tor gewissermaßen nicht zustande gekommen. Auch der eingewechselte Daniel Ujazdowski – es war erst sein zweiter Kurzeinsatz der Spielzeit (zuvor im Februar gegen Preussen) – vermochte es nicht, für die Vorentscheidung zu sorgen (88.).

So grillte der Unparteiische die Neuköllner Fans noch mit einer verlängerten Nachspielzeit, in der er es sich nicht nehmen ließ, den Frohnauer Przesang nach dessen offensichtlichem Foulspiel gegen Engelhardt zur Verhinderung eines Gegenangriffs mit einer Gelben Karte davon kommen zu lassen. Überhaupt schenkten sich beide Teams über die 90 Minuten nichts, dennoch sorgte der Referee für ein Kartenverhältnis von 5:2 zu Ungunsten der Tasmanen – muss dann irgendwann auch mal erwähnt werden. Am Ende aber stand schließlich ein knapper 2:1-Erfolg, der aufgrund beiderseitigen Chancenauslassens a) nicht höher ausfiel und b) nicht zu einem am Ende ebenso möglichen Unentschieden führte. Die Nachricht des Tages aber wurde dann sowieso andernorts produziert: Tabellenführer SV Sparta unterlag beim abstiegsbedrohten BSV Al-Dersimspor, und das gleich mit 1:4. Vor diesem Hintergrund begann der tasmanische Arbeitssieg erst mit Verspätung seine richtige Strahlkraft zu entfalten – und die Botschaft des Nachmittags lautete plötzlich: Tasmania ist drei Spieltage vor Schluss wieder Tabellenführer! Nun gilt es erst einmal, diese Platzierung am kommenden Sonntag bei Berlin Türkspor zu verteidigen – kommt also zahlreich zur Unterstützung an den Heckerdamm…!

Spielbericht: Arch Stanton

Zur kompletten Fotogalerie von Estella Shaina Nickel

SV TASMANIA – FROHNAUER SC 2:1 (2:1)

TASMANIA: Ehrenberg – Babaev, Loder, Bähr, Kirli – Robrecht, Demir – Hartwig (74. Mayoungou), Thiele (82. Ujazdowski), Engelhardt (90.+2. Gorrie) – Robben
TORE: 1:0 Hartwig (24.), 1:1 Lemgau (33.), 2:1 Thiele (42.)
ZUSCHAUER: 125 im Werner-Seelenbinder-Sportpark
SCHIEDSRICHTER: Husmann (1. FC Schöneberg)

NÄCHSTES SPIEL: Sonntag, 19.05. (15 Uhr), bei Berlin Türkspor, Sportplatz Heckerdamm