SV Tasmania Berlin 4 - 2 Eintracht Mahlsdorf

1. October 2017 - 14:00 Uhr - Werner-Seelenbinder-Sportpark
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„Tripleschlag“ reicht Tasmania zum Sieg

Treffer, versenkt: Nicola Thiele (Nr. 27) erzielt das 2:1 (Foto: SV Tasmania/E. S. Nickel)

 

Munteres Spiel mit vielen Chancen +++ Drei Tore in drei Minuten kurz vor der Pause +++ Tiedmann macht den Deckel drauf +++ Torhüter Schelenz (mal wieder) überragend +++ Sprung auf Tabellenplatz 6

Nach dem Auswärtssieg bei Hellas-Nordwest stand für den SV Tasmania am vergangenen Sonntag das Heimspiel gegen die Eintracht aus Mahlsdorf auf dem Programm. Nicht gerade ein Lieblingsgegner, hatte man doch die letzten vier Partien gegen die Mahlsdorfer allesamt verloren und dabei teilweise sehr schlecht ausgesehen. Doch um sich in der Tabelle nach vorne orientieren zu können, musste schon ein Sieg her, mit dem man unter anderem die Mahlsdorfer hätte hinter sich lassen können. Und das sollte in einem sehr unterhaltsamen Spiel letztlich auch gelingen.

Torreigen vor der Pause

Bärenstark: Torwart Robert Schelenz

Die Mahlsdorfer machten dabei auch ohne ihren Top-Torjäger Christoph Zorn von Beginn an klar, dass Tas diesen Sieg keineswegs geschenkt bekommen würde. So deckten sie ein ums andere Mal die schon aus den letzten Spielen bekannten Lücken in der Tasmania-Defensive auf, während die Mannschaft von Mario Reichel – ebenfalls wie so oft in der letzten Zeit – aus eigenem Ballbesitz zunächst nicht viel Gefahr entwickeln konnte. Die ersten Chancen gehörten somit dem Gast, der jedoch nicht am wie immer gut aufgelegten Tas-Keeper Robert Schelenz vorbeikam.

Mit zunehmender Spieldauer jedoch wurden die Tasmanen gefährlicher und kamen ihrerseits zu Chancen, die jedoch eher kläglich vergeben wurden. So rutschte beispielsweise der heute von Beginn an spielende Romario Hartwig auf dem nassen Geläuf aus, nachdem er den Mahlsdorfer Schlussmann schon umkurvt hatte. Das erste Tor fiel dann doch auf der anderen Seite. Nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld konnte sich Lukas Krüger gegen gleich drei Tasmania-Verteidiger durchsetzen und behielt dieses Mal vor Schelenz die Nerven und versenkte den Ball zum 1:0 aus Mahlsdorfer Sicht (17.).

Trotz des Gegentreffers spielte Tasmania nun immer gefälliger nach vorne und erarbeitete sich ein Übergewicht im Mittelfeld. Doch sowohl Hartwig als auch Nicola Thiele, der den Ball frei vor dem Mahlsdorfer Torhüter in den grauen Neuköllner Herbsthimmel drosch, konnten die sich daraus nun immer häufiger ergebenden Chancen nicht verwerten.

Es musste schon ein Elfmeter herhalten, um den Bann endlich zu brechen: Nachdem Arber Shuleta nach einem langen Ball im Mahlsdorfer Strafraum im Zweikampf zu Fall kam, zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Eine umstrittene Entscheidung, aber sei’s drum: Mehmet Okan Kirli ließ nicht zwei Mal bitten und zimmerte den Ball humorlos mittig unter die Latte (40.).

Doch es sollte noch besser kommen: Quasi direkt nach dem Wiederanpfiff eroberten die Tasmanen den Ball, der über die rechte Seite über Kirli in den Lauf von Tolgay Asma weitergeleitet wurde. Der wiederum behielt die Übersicht und legte im Strafraum auf den mitgelaufenen Thiele, der den Ball nur noch zum 2:1 für Tas einschieben musste (41). Die Mahlsdorfer waren nun komplett von der Rolle: wiederum nahezu direkt nach Wiederanpfiff nutzte erneut Kirli die Unschlüssigkeit der Gäste nach einem hohen Ball in die gegnerische Hälfte und köpfte ihn in den Lauf von Hartwig, der dieses Mal vor dem Gäste-Keeper cool blieb und zum 3:1 für Tasmania traf (42.).

Unglaublich: drei furiose Minuten kurz der Pause reichten, um den Spielstand von 0:1 auf 3:1 zu drehen! Ein unverhoffter Pausenstand, mit dem die Tasmanen natürlich glücklich in die Kabinen gehen konnten, denn die schlechtere Mannschaft war Mahlsdorf in dieser ersten Halbzeit nicht unbedingt gewesen. Für Beruhigung auf den Rängen sorgte dieser Pausenstand jedoch nicht, hatten doch die Spiele gegen Empor und Preussen gezeigt, dass Tasmania 2-Tore-Vorsprünge in dieser Saison gerne auch noch mal verspielt.

Tiedmanns Hammer entscheidet

Treffsicher: Youngster Damien Tiedmann

Und dies schien sich in der zweiten Halbzeit gleich wieder anzubahnen: Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff kam Robert Wenzel nach einer Ecke von links frei zum Kopfball und platzierte den Ball unhaltbar für Schelenz neben den rechten Pfosten (51.). Sollte das also schon wieder losgehen?! Tatsächlich präsentierte sich Tasmania in der Folge wie schon so oft äußerst anfällig in der Defensive und konnte sich bei Torhüter Schelenz bedanken, der den Gegner ein ums andere Mal zur Verzweiflung brachte, beispielsweise als er drei Mal in Folge in Weltklassemanier gegen frei vor ihm auftauchende Mahlsdorfer Stürmer parierte.

Kräftig durchatmen konnten die heute ebenfalls gut aufgelegten Tasmanischen Teufel erst wieder in der 62. Minute: Nach einer ungenügenden Abwehraktion der Mahlsdorfer kam Damien Tiedmann im Rückraum an den Ball, fackelte nicht lange und drosch ihn aus etwa 25 Metern Torentfernung rechts oben in den Winkel des Mahlsdorfer Tores zum 4:2 für Tas.

Nun schien auch den Mahlsdorfern endlich der Zahn gezogen. Die Gäste spielten zwar weiter bemüht nach vorne und kamen auch zu der ein oder anderen Chance, doch wirklich gefährlich wurde es das Tor von Tasmania nicht mehr. Auf der anderen Seite nutzte Tas die sich nun bietenden Räume nur mäßig aus, so dass außer zwei guten Chancen für Asma und den eingewechselten Leonard Kirschner auch für den Gastgeber nichts mehr heraussprang.

Ein 5:2 für Tas wäre des Guten auch zu viel gewesen, denn auch mit dem 4:2 konnte man aus tasmanischer Sicht angesichts des Spielverlaufs und einem in etwa ausgeglichenen Chancenverhältnis sehr gut leben. Letzteres gilt auch für den Blick auf die Tabelle, den Tasmania arbeitet sich nach den zwischenzeitlichen Rückschlägen nun langsam wieder in die angestammten und anvisierten Tabellenregionen und liegt – nun vor dem heutigen Gast aus Mahlsdorf – auf Rang 6.

Pokal am Sonntag – Weiterkommen ein Muss

Am kommenden Sonntag wartet im Berlin-Pokal mit dem Bezirksligisten BFC Meteor im schönen Wedding zunächst eine hoffentlich lösbare Aufgabe, bevor es eine Woche später in der Berlin-Liga erneut mit einem Heimspiel, dieses Mal gegen die Füchse aus Reinickendorf, weitergeht und der Sturm auf die Tabellenspitze fortgesetzt werden kann!

Spielbericht: Vittorio Kowalski
Fotos (2): SV Tasmania/Schikowski

Zur kompletten Fotogalerie von Estella Shaina Nickel

SV Tasmania: Schelenz – Tiedmann, Bähr, Loder, Schmidt – Shuleta (86. Udeoka), Mielke (53. Tokmak) –Thiele , Asma, Kirli – Hartwig (67. Kirschner).
Tore: 0:1 Krüger (17.), 1:1 Kirli (40.), 2:1 Thiele (41.), 3:1 Hartwig (42.), 3:2 Wenzel (51.), 4:2 Tiedmann (62.).
Zuschauer: ??.
Nächstes Spiel: Sonntag, 8. Oktober, um 12:30 Uhr in der 2. Hauptrunde des Berliner Pilsner-Pokal beim BFC Meteor auf dem Sportplatz Ungarnstr. (Ungarnstr. 65, 13349 Berlin-Wedding).