SV Tasmania Berlin 1 - 5 CFC Hertha 06

1. December 2019 - 13:00 Uhr - Werner-Seelenbinder-Sportpark
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Tiefpunkt


Nach dem 1:2 durch Top (Nr. 39) versuchte Tasmania es wie in dieser Szene ohne Erfolg mit der Brechstange – und mit ernüchterndem Resultat (Foto: SV Tasmania/E.S. Nickel)

1:5-Heimpleite gegen Schlusslicht Hertha 06 – Zur Halbzeit 0:1 hinten – Nach Tops Anschlusstor brechen die Dämme – Jauer: „Hertha 06 wollte den Sieg mehr“ – Nächsten Sonntag zum Hinrundenabschluss in Seelow

Das Schneckenrennen um die Nichtabstiegplätze ging zunächst relativ günstig für Tasmania aus: Stendal unterlag, die übrigen Kellerkinder holten jeweils nur ein Remis. Mit Hertha 06 reiste das Schlusslicht an, das in 13 Spielen lediglich 5 Punkte holte und dabei insgesamt sieben Tore schoss. Mit einem Sieg hätte Tas Abstand zu den Niederungen aufbauen können, doch aufgebaut wurde erneut die gebeutelte Gastmannschaft. Nach den Gastgeschenken an Strausberg und Ludwigsfelde kam nun Charlottenburg in den Genuss tasmanischer Gastfreundschaft.

Ausrutscher vor Gästeführung

Die Gäste standen erwartungsgemäß tief und es gab erste kleinere Chancen zu Beginn, doch es dauerte rund 20 Minuten, bis Tasmania in das Spiel fand und über den Flügel für Gefahr sorgte. Unter Druck zeigte Hertha 06 durchaus eine gewisse Anfälligkeit, eine Doppelecke sorgte für Gefahr und ein mögliches Handspiel im Strafraum der Gäste, doch der Schiedsrichter signalisierte sofort „weiterspielen“. Doch der Schwung ebbte bald wieder ab und wieder schlichen sich Fehler ein, die in der 34. Minute Folgen hatten. Felix Robrecht rutschte im Spielaufbau aus, der Ball zirkuliert um den Strafraum, aus spitzem Winkel geht der Ball erst über den langen Innenposten und den kurzen Pfosten in die Maschen. Diese Führung spielte den Gästen in die Karten, während bei Tas die Mittel fehlten, die Offensivkräfte in eine gute Schussposition zu bringen. Eine absolute Topchance konnten beide Mannschaften aber noch verzeichnen. Einmal schnell gespielt von Tasmania, brachte Emre Demir von weit außen sofort die Flanke auf Merdan Baba, dessen Flugkopfball zur Kerze wurde, sich aber tückisch senkte und auf die Latte klatschte. Hertha 06 brachte mit einem weiten Ball dafür die tasmanische Defensive in Verlegenheit, auch der herauseilende Robert Schelenz kam nicht dazwischen, doch gottlob verfehlte der Gegner das Tor.

Nach 1:3 brechen die Dämme

Die zweite Hälfte begann schon mal etwas schwungvoller als die erste, doch auch hier entstanden kaum Abschlüsse direkt auf das Tor. Mit einem Konter in die verwaiste tasmanische Hälfte sorgten die Gäste für die vermeintliche Vorentscheidung, wobei der gänzlich ungedeckte Schütze in der Mitte nicht mal den Ball richtig traf, aber dadurch unseren Keeper verlud. Hoffnung erwuchs erst mit dem Anschlusstreffer, als der eingewechselte Cüneyt Top nach einem Konter den Ball behauptete und den Torwart überwand. Doch die Hoffnung wurde schnell zunichte gemacht, als nach einem Freistoß mit Kopfballverlängerung und -abschluss die Gäste den alten Abstand herstellen und so schnell die Ängste abschütteln konnten, diesen Vorsprung etwa noch zu verspielen. Danach schloss Tasmania durch Nicola Thiele und Top wenigstens auch mal Spielzüge ab, doch hinten brachen alle Dämme. Zwei späte Tore sowie eine Großchance ließ Tas hinten zu und der gute Schiedsrichter pfiff pünktlich ab, um dem Trauerspiel ein Ende zu bereiten.

Bei einzelnen Spielern merkte man durchaus den Willen, doch häufig verrannten die sich dann leider und verloren so den Ball. Nicht zu entschuldigen war hingegen die Kapitulation, die die Niederlage blutig machte und teilweise auch die Verzagtheit vor dem gegnerischen Tor. Einmal mehr zeigte sich, dass ein Spieler wie Okan Kirli fehlte, der sich lautstark gegen eine Niederlage stemmt. Trainer Tim Jauer musste nach dem Spiel auch zugeben, dass der Gegner „galliger“ war und seine Jungs „zu schnell Bälle verloren“. Die Prognose des Autors in den Anfangsminuten, dass, wer das erste Tor schießt, auch gewinnt, bewahrheitete sich leider. Nicht nur der Punktverlust schmerzt dabei, sondern dass auch ein Kontrahent im Keller seinen „Durchbruch“ (Trainer Murat Tik) feiern durfte. Schwacher Trost am Ende: Tasmania bleibt Tabellenzwölfter, kann im direkten Duell zum Hinrundenabschluss nächsten Sonntag aber nicht mehr den SV Victoria Seelow überholen.

Spielbericht: Martin Senz
Fotos: SV Tasmania/E. S. Nickel

Zur kompletten Fotogalerie von Estella Shaina Nickel

TASMANIA: Schelenz – Froelian, Bähr, Loder, Matusczyk (62. Robben) – Robrecht (46. Top), Tutic – Thiele, Demir, Engelhardt – Baba
TORE: 0:1 Ayvaz (34.), 0:2 Ayvaz (57.), 1:2 Top (71.), 1:3 Karim (76.), 1:4 Diallo (81.), 1:5 Bae (86.)
ZUSCHAUER: 127 im Werner-Seelenbinder-Sportpark

NÄCHSTES SPIEL: Sonntag, 08.12. (13 Uhr), bei Victoria Seelow, Sparkassenarena Seelow