SV Tasmania Berlin 3 - 2 BFC Preussen

14. April 2017 - 14:00 Uhr - Werner-Seelenbinder-Sportpark
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Tasmania siegt mit zwei Mann mehr

Die Entscheidung: Vahit Engin (blaues Trikot) hat zum späten 3:2 getroffen. Foto: SV Tasmania/Estella Shaina Nickel

 

Später 3:2-Sieg gegen neun Preussen +++ Engin mit dem Siegtor +++ Kuriose Elfmeter-Serie hält an: Kirli trifft zweimal vom Punkt +++ Turbulente Schlussphase +++ Ostermontag: Derby in Rudow

Spielbericht: Hagen Nickelé

Zu Beginn ein kurzer Exkurs zum brandaktuellen Thema „Tasmania und die Elfmeter“: In den acht Rückrundenspielen des SV Tasmania gab es insgesamt 13 Elfmeter – 8-mal für, 5-mal gegen Tas.  In den bislang vier Partien des Monats April gab es allein 6-mal für, 4-mal gegen Tas die „Höchststrafe“. Am Karfreitag zeigte Schiedsrichter Tom Channir im Heimspiel gegen den BFC Preussen dabei nicht weniger als dreimal auf den Punkt.

 

Früher Rückstand mit Elfmeter ausgeglichen

Mann ohne Nerven: Mehmet Okan Kirli

Zunächst ging es aus dem Spiel heraus aber flott los, Tasmania kam durch Julian Loder (3.) zur ersten Chance und dominierte die ersten Minuten. Um so härter traf die Neuköllner der erste Angriff der Preussen: eine Flanke von rechts erwischte den geplanten Abnehmer in der Mitte im Rücken, doch für den mit aufgerückten Stahlberg kam der Pass ideal. Mit links knallte er den Ball direkt und unhaltbar ins lange Eck zur Führung der Gäste (9.).

Es dauerte 10 Minuten, bis sich das Team von Mario Reichel zurückmeldete. Preussen-Torwart Mika war dabei gleich mehrfach im Mittelpunkt, als er erst gegen Vahit Engin abwehren konnte und dann den Nachschuss von Florian Medrane hielt (19.). Kurz darauf wehrte er einen Schussversuch von Salvatore Rogoli ab (22.) – dann lag der Ball nach einer Ecke im Preussen-Tor, aber der Unparteiische verweigerte dem Treffer wegen Behinderung des Torhüters wohl zurecht seine Anerkennung (23.).

In der 28. Minute wurde die Drangphase dann schließlich belohnt: Rogoli brach durch die Abwehr des Gegners und der starke Mika gab eine erste Kostprobe in punkto Übermotivation, als er den Italiener ungestüm zu Fall brachte. Die Folge: Elfmeter für Tasmania – ein Fall für Mehmet Okan Kirli, der den Ausgleich klar machte.

Schon im Gegenzug aber musste Tas-Torwart Robert Schelenz seine Qualität unter Beweis stellen, als er einen Schuss hielt. In der Folge gestaltete sich das Geschehen dem Spielstand entsprechend: ausgeglichen. Kirli zwang mit Mika mit sattem Rechtsschuss zu einer weiteren Parade (41.), auf der anderen Seite zielte Robben mit links neben das Gehäuse des SV Tasmania. So ging es mit 1:1 in die Kabine.

 

Zwei Strafstöße später: 2:2 nach einer Stunde

Glanztäter: Torwart Robert Schelenz

Der zweite Durchgang begann dann allerdings gleich mit einer kalten Dusche: Abou-Chaker traf mit einem – berechtigten – Foulelfmeter zur erneuten Preussen-Führung (49.). Doch der nächste Strafstoß sollte nicht allzu lange auf sich warten lassen: diesmal war Tas wieder dran und erneut sorgte Kirli vom Punkt für den Ausgleich (56.). Nach einer Stunde konnten die Karten also neu gemischt werden – die Hausherren hatten dabei das Glück, einen Rückstand zu einem schwierigen Zeitpunkt jeweils durch Elfmeter wettmachen zu können.

Die letzte halbe Stunde hatte dann noch einiges zu bieten. Zunächst verfehlte ein Kopfball von Ronny Ermel, der am langen Pfosten auf eine Freistoßflanke von Kirli spekuliert hatte, knapp sein Ziel (61.). Dann flog erst ein Kopfball der Preussen neben das Tor (68.) und Schelenz entschärfte einen Schuss aus gut 20 Metern mit einer Glanzparade (69.). Auch gegen Robben war Tasmanias Torwart mit einer Faustabwehr zur Stelle (75.).

 

Gästetorwart fliegt, Shuleta verletzt – Gegner zu neunt

Der Spielausgang war zu diesem Zeitpunkt völlig offen – noch. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Im Mittelpunkt zunächst Preussen-Keeper Mika, der bei einem Rettungsversuch an der  Strafraumgrenze mit der Hand zum Ball ging, aber dabei schon deutlich „übergetreten“ war. Der bereits verwarnte Keeper sah daraufhin zu Recht Gelb-Rot und musste durch Angreifer Robben ersetzt werden, da der Gast schon dreimal gewechselt hatte.

Nur wenig später blieb dazu der Preussen-Spieler Shuleta nach einem Zusammenprall liegen. Er erlitt eine Platzwunde am Kopf und konnte nicht mehr weiterspielen, wodurch die Gäste in den letzten Minuten mit zwei Spielern weniger auf dem Platz vertreten waren. Dennoch ließen die aufopferungsvoll kämpfenden Lankwitzer nicht viel zu. In der 89. Minute allerdings wurden sie dann doch noch entscheidend ausgeguckt. Nach einer Kombination war Rogoli über links frei durch, bediente in der Mitte Engin, der nur noch den Fuß hinhalten musste.

 

Rückstand auf Platz 1 verkürzt – Montag in Rudow

Damit war die Entscheidung doch noch zugunsten von Tasmania ausgefallen. Die zur Partie anwesende Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey kam somit bei ihrem ersten Besuch gleich mal in den Genuss eines echten „Tas-Spiels“ mit allen Schikanen. Dazu war es ein wichtiger Dreier, wie sich herausstellen sollte – denn Tabellenführer SC Staaken ließ parallel beim SV Empor (1:1) zwei Zähler liegen. Dadurch konnte Tas etwas Boden gut machen – fünf Punkte beträgt der Rückstand aktuell auf den Spitzenreiter. Schon am Ostermontag gilt es nun, diesen Abstand zumindest erst einmal zu wahren. Mit der Partie beim TSV Rudow (Anstoß 15 Uhr), dem Neukölln-Derby, wartet allerdings eine besonders knackige Aufgabe auf die Reichel-Elf.

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Fotos (2): SV Tasmania / Hagen Nickelé

SV Tasmania: Schelenz; Schmidt, Loder, Ermel, Kallensee; Tokmak, Penava (76. Marjanović); Kirli, Rogoli, Medrane; Engin (90. Bähr).

Tore: 0:1 Stahlberg (9.), 1:1, 2:2 Kirli (28., 56., jew. Foulelfmeter), 1:2 Abou-Chaker (49., Foulelfmeter), 3:2 Engin (89.).

Zuschauer: nicht genannt