SV Tasmania Berlin 6 - 1 BFC Dynamo II

19. March 2017 - 14:00 Uhr - Werner-Seelenbinder-Sportpark
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Tasmanischer Orkan in Halbzeit Zwei fegt Gäste vom Platz

Engin im Mittelpunkt: Seine Mitspieler gratulieren dem Torjäger (blaues Trikot, 3. v.l.) zum ersten seiner vier Treffer (Foto: SV Tasmania/Estella Shaina Nickel)

Erster Sieg im Kalenderjahr 2017 – Torfestival nach Tiedmanns Treffer zum 2:0 – Engin trifft vierfach – Spielfreude ist zurück – Verletzung von Tolga Şahin, dafür Rückkehr von Lukas Bähr

Spielbericht: Martin Senz

Die Voraussetzungen waren deutlich ungünstig, denn Sturm „Eckhart“ sorgte nicht nur für viele Feuerwehreinsätze, sondern auch für einen Spielabbruch tags zuvor beim einzigen Samstagsspiel der Berlin-Liga. Der Sonntag blieb dagegen „lediglich“ verregnet und sorgte für durchnässte Kleidung und einen rutschigen Boden.

Engin zum Ersten

Dies machte gerade dem Gästetorwart sehr zu schaffen, der mit dem glitschigem Ball schon früh seine Probleme hatte und bei der ersten Ecke für Tas erst im Nachfassen das Leder kontrollierten konnte. Dabei gelang den Gästen sogar noch der erste gefährliche Angriff des Spiels, als sich über rechts die tasmanische Defensive überlaufen ließ, die Ablage in den Rücken der Abwehr aber gottlob keinen Abnehmer fand. Tasmania kämpfte sich mühsam in das Spiel und ging nach genau einer Viertelstunde in Führung. Ein schöner Freistoß von unserem Salvatore Rogoli konnte der Keeper nicht festhalten, beim anschließendem Gestocher um den Ball staubte der Winterrrückkehrer Vahit Engin ab.

Şahin verletzt raus, Bähr gibt Comeback – Kirli scheitert vom Punkt

Wiedersehen macht Freude: Lukas Bähr

Die Führung gab unserer Mannschaft Sicherheit und die Jungs wollten nachlegen, leider wurde die Drangphase durch zwei Verletzungspausen unterbrochen. Zunächst blieb der Ex-Tasmane Mohamed Razeek nach einem Zweikampf an der Seitenlinie liegen und konnte nicht mehr weiterspielen. Kurz darauf erwischte es auch unseren Youngster Tolga Şahin, der es noch mal versuchte, aber ebenfalls nicht weiterspielen konnte. Gute Besserung an die beiden Spieler von dieser Stelle aus! Für ihn feierte nach seiner Verletzung vor einem Jahr der wieder genesene Lukas Bähr sein Comeback. Schön, Dich wieder an Bord zu haben!

Kurz vor der Halbzeit dann die Chance zum Ausbau der Führung, als Schiedsrichter Kobudzinski einen Foulelfmeter für unsere Farben pfiff. Mehmet Okan Kirli, der wieder in die Startelf rückte, nahm sich den Ball, doch der Gästetorwart durchschaute dessen Taktik und konnte den mittig auf’s Tor getretenen Ball mühsam an die Latte lenken und sichern. Es wäre der Elfmeterhattrick in diesem Kalenderjahr für ihn. Es folgten noch weitere Möglichkeiten, doch mit der knappen Führung ging es zunächst in die Pause.

Tiedmanns Tor lässt Dämme brechen – Engin mit Hattrick

Nach Wiederanpfiff ließ Tas zunächst einmal die Zügel etwas schleifen, doch den Gästen fiel insgesamt zu wenig ein – der einsam im Sturm stehende Lubega war meist auf sich gestellt. Nach dem Leerlauf war es eine Standardsituation, die den Gästen endgültig das Genick brach und für Tasmania das befreiende 2:0 brachte. Eine Ecke von Rogoli auf den kurzen Pfosten wurde auf Damien Tiedmann  verlängert, der das Leder per Kopf in’s lange Eck schleuste (60.). Die Erleichterung war den Jungs deutlich anzusehen und brachte die tasmanische Walze in’s Rollen.

Hinten und vorne zu finden: Nemanja Samardžić

Denn nun brachen alle Dämme – Engin schaffte in nur fünf Minuten einen lupenreinen Hattrick (63./67./68.) mit sehenswerten Treffern, die das zurückgekehrte Selbstbewusstsein eindrucksvoll unter Beweis stellten! Nur drei Minuten nach dem 2:0 für Tas gelang ihm im Doppelpaß mit Rogoli sein zweiter Treffer,​ kurz darauf standen​ er und „Nemo“ Samardžić frei vor dem Gästekeeper und hierbei manifestierte ​sich der Killerinstinkt Engins – mit einem schönen Lupfer ließ er dem weinroten Torwart Gazaliev erneut keine Chance.

Der vierte Streich von Engin beziehungsweise das fünfte Tor für Tas wurde wieder über den rechten Flügel durch einen starken Antritt von Mark Schmidt vorbereitet, dessen Hereingabe der tasmanische Sturmtank im kurzen Eck versenkte.

Hirik setzt den Schlusspunkt

Wir wollen ja keine Namen nennen, aber Uwe forderte im Block vor dem Spiel schon ein 7:0 und dies war auch zu meiner Überraschung im Bereich des Möglichen. Immer wieder tankte sich ein anderer Spieler nach vorne durch – den eingewechselten Mario Maaß oder auch Defensivspezialist Julian Loder hielt es nicht mehr hinten und die überforderten und zermürbten Gäste kapitulierten. Bei einem solchen Rückstand spürt man den permanenten Regen noch viel mehr als die euphorischen Tasmanen, bei denen nun fast alles gelang. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Zihni Taner Hirik, der den Ball in den Lauf serviert bekam, sich den Verteidiger vom Leib hielt und auch vor dem bedauernswerten Torwart die Nerven bewahrte (82.). Der Ehrentreffer von Billhardt (89.) blieb da nur noch eine Randnotiz und ein schwacher Trost.

Nicht das einzige Torfestival –  Spiel bei Croatia verlegt

Mit diesem eindrucksvollen Sieg meldet sich Tasmania etwas verspätet, aber mit Wucht in der Berlin-Liga zurück. Es sollte der Tag der Torflut (passend zum Wetter) werden. Tabellenführer Staaken besiegte den Bezirksnachbarn SW Neukölln mit 8:0, der südlichere Lokalrivale Rudow unterlag überraschend deutlich bei Makkabi mit 1:5 und der Nordberliner SC siegte ebenfalls recht deutlich mit 5:2 bei Al-Dersimspor.

Wichtig: das Spiel gegen SD Croatia findet erst am Mittwoch, dem 5. April statt! Dadurch ist das nächste Spiel erst am 2. April, ein Heimspiel gegen das Schlusslicht Hürtürkel im Werner-Seelenbinder-Sportpark.

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Fotos (2): SV Tasmania/H. Nickelé

SV Tasmania: Schelenz, Schmidt, Loder, Kirli, Samardžić, Şahin, Tokmak, Medrane, Tiedmann, Rogoli, Engin.
Auswechslungen: Lukas Bähr für Tolga Şahin (34.), Mario Maaß für Florian Medrane (70.), Zihni Taner Hirik für Julian Loder (70.).
Tore: 1:0 Engin (15.), 2:0 Tiedmann (60.), 3:0, 4:0, 5:0 Engin (63., 67., 68.), 6:0 Hirik (82.), 6:1 Billhardt (89.).
Zuschauer: 44