SV Empor 4 - 2 SV Tasmania Berlin

1. June 2019 - 14:00 Uhr - kleiner Jahnsportpark
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…und wir sind Berliner Meister!

Arber Shuleta (2. v. r.) nimmt nach seinem Tor zum 1:1 die Glückwünsche entgegen (Foto: SV Tasmania/E. S. Nickel)

Tasmania verliert bedeutungsloses Spiel beim SV Empor +++ Kapitän Mayoungou nimmt nach dem Spiel den Berlin-Liga-Pokal entgegen +++ Feuchtfröhliche Feier im Cabrio-Bus und im Werner-Seelenbinder-Sportpark +++ Next stop: Oberliga!

Die Feierei begann für den SV Tasmania schon weit vor dem letzten Saisonspiel beim SV Empor. Genau genommen ja schon am vorherigen Sonntag, seitdem die Meisterschaft durch die Niederlage von Verfolger Sparta Lichtenberg bei Türkiyemspor feststand und natürlich gleich standesgemäß von den zahlreich anwesenden Tasmanen begossen wurde. Und genau so ging es am vergangenen Samstag schon vor dem Spiel weiter: für die Mannschaft im extra gecharterten Sightseeing-Cabrio-Bus, mit dem die Anreise dieses Mal angetreten wurde – für die Fans auf dem Hermannplatz, von wo aus es per ÖPNV Richtung Prenzlauer Berg ging.

Würdigung der „Reservisten“

Dort angekommen ging es für Letztere dann erstmal darum, neben dem nächsten Getränk ein schattiges Plätzchen zu finden, denn es wurde richtig sommerlich-heiß. Umso besser also, dass es bei dem Spiel – sowohl für Tasmania als auch für Empor – um nichts mehr ging. Dementsprechend gingen beide Mannschaften das Spiel auch an. Bedeutungsloses Spiel + Hitze = Sommerkick. Und viel sommerkickiger als dieser Sommerkick hätte es auch nicht werden können. Tas-Meistertrainer Tim Jauer ließ zur Belohnung (oder bei den Temperaturen eher zur Bestrafung?) vor allem Spieler beginnen, die in dieser Saison nicht so viel Einsatzzeit bekommen haben, aber trotzdem immer einsatzwillig und -bereit waren, was sich auch immer zeigte, wenn sie denn mal gebraucht wurden im Laufe der Saison.

Wenig überraschend war es deshalb jedenfalls, dass Empor weitgehend die Spielkontrolle hatte und auch gefährlicher nach vorne spielte als der bereits feststehende Meister aus Neukölln – was sich nach 23 Minuten auch im Spielstand widerspiegelte: nach einer Ecke von rechts stand Empors Steven Rajemann sträflich frei und köpfte unbedrängt zum 1:0 für die Gastgeber ein. Ganz kampflos wollte sich Tasmania jedoch auch nicht geschlagen geben und schlug bereits zwei Minuten später zurück: mit einem ansatzlosen und verdeckten Schuss traf Arber Shuleta aus spitzem Winkel genau ins Eck zum Ausgleich (25.). Kurz vor der Pause wiederholte sich allerdings quasi der Führungstreffer, denn erneut stand nach einer Ecke von rechts ein Empor-Spieler – dieses Mal Yannick Hoechst – ganz frei und netzte problemlos zum Halbzeitstand von 2:1 für die Gastgeber ein (42.).

Ein 2:4 für Statistiker

In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel dann weiter vor sich hin, bis sich die Tasmania-Hintermannschaft rund zwanzig Minuten vor Schluss zwei Aussetzer hintereinander leistete. Als höfliche Gastgeber konnten die Emporianer diese Gastgeschenke natürlich nicht ausschlagen und stellten durch die Tore in der 68. und 73. Minute auf 4:1. Durch diesen Doppelschlag war das Spiel – gerade bei den Temperaturen – natürlich gelaufen. Doch Tas hatte in der Zwischenzeit noch den nimmersatten Romario Hartwig eingewechselt, der noch heiß auf sein 30. Saisontor war und dies in der 78. Minute auch erzielte: nach Ballgewinn und schönem Zuspiel von Daniel Ujazdowski blieb er vor dem Empor-Keeper cool und versenkte mit links hoch unter die Latte. Und kurz darauf hätte es fast noch einmal „spannend“ werden können, als Ujazdowski in ähnlich guter Position im Empor-Strafraum auftauchte. Doch er verzog knapp und so blieb es letztlich beim 4:2 für die Gastgeber.

Aber dieses Ergebnis interessierte natürlich eigentlich sowieso niemanden. Viel wichtiger war das, was danach kam. Denn dann war es endlich soweit: Kapitän Kiminu Mayoungou nahm den Berlin-Liga-Pokal entgegen und so wurde es unter dem Jubel von Mannschaft, Trainer- und Betreuerteam, Funktionären und Fans offiziell: Zum ersten Mal seit 22 Jahren ist Tasmania wieder Berliner Meister! Und zum ersten Mal seit 20 Jahren spielt Tasmania in der nächsten Saison wieder überregional! Das, worauf so viele Leute im und um den Verein jahrelang hingearbeitet und -gefiebert haben, wird endlich wahr!

Lange Feierlichkeiten

Die Feierei nahm nun natürlich noch mal richtig Fahrt auf. Bier- und Sektduschen auf dem Feld, Siegerfotos wurden geschossen, Jubelgesänge angestimmt, usw. Genauso ging es dann bei der Rückfahrt im Cabrio-Bus weiter: quer durch die Stadt, an Alexanderplatz, Brandenburger Tor, Siegessäule und Ku’damm entlang, wurde den irritiert bis begeisterten Passanten lautstark der Berlin-Liga-Pokal präsentiert. Zurück im heimischen Werner-Seelenbinder-Sportpark wurde dann bei Freibier und Grillgut noch bis spät in die Nacht feuchtfröhlich weitergefeiert – und diskutiert: Wo liegt eigentlich Pampow? Oder Torgelow? Schafft Wismar noch den Klassenerhalt in der Oberliga? Und wie kommt man da ggf. hin? Brauchen wir jetzt einen Bus? Fragen der Art, wie man sie sich beim SV Tasmania schon 20 Jahre lang nicht mehr stellen musste – bzw.: durfte!

Spielbericht: Vittorio Kowalski

Zur kompletten Fotogalerie von Estella Shaina Nickel

 

SV TASMANIA: Kocak – Hassane, Mayoungou, Bähr (73. Ehrenberg), Schmidt – Ujazdowski, Gorrie, Shuleta (61. Thiele), Baker – Günaydin (46. Hartwig), Coskun.
TORE: 1:0 Rajemann (23.), 1:1 Shuleta (25.), 2:1 Hoechst (25.), 3:1 Rajemann (68.), 4:1 Höltge (73.), 4:2 Hartwig (78).
ZUSCHAUER: keine Angabe.

– SAISONENDE –