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Tas dreht nach der Pause auf
Vierter Sieg im vierten Saisonspiel – 2:0-Erfolg bei Blau-Weiß 90 – Top und Böttcher treffen in der 2. Halbzeit – Weiter Tabellenführer ohne Gegentor – Nächsten Sonntag im Pokal bei Kreisligist FC Polonia
In einem Spiel mit sehr unterschiedlichen Halbzeiten siegt Tasmania verdient mit 2:0 bei Blau-Weiß 90 und muss sich im Nachhinein nur über die mangelnde Chancenverwertung ärgern. Doch trotz alledem führt Tas die Tabelle weiterhin verlustpunkt- und gegentorfrei an.
Wenig los in Halbzeit 1
Für die Gästefans gab es einen separaten Eingang, was in Coronazeiten durchaus sinnvoll ist. Allerdings trafen dann doch alle wieder an dem einen Versorgungswagen aufeinander. Der Weg zur Gegengerade musste über die Laufbahn erfolgen – die Kurven seien einsturzgefährdet und durften nicht betreten werden, wie der Mann mit dem Mikrophon stets herüber rief. Warum dies nicht einfach mit Absperrband aus dem Baumarkt gekennzeichnet wurde, erschloss sich den Zuschauern nicht. Im gut gefüllten Stadion Volkspark Mariendorf traf der SV Tasmania zum dritten Berlin-Derby der noch jungen Saison an und zunächst sah es nicht danach aus, dass der bisherige Husarenritt durch die Liga ohne Weiteres fortgesetzt werden konnte. Zu viel Respekt auf beiden Seiten und etwas Sand im Getriebe unserer Offensive ließen wenig Chancen zu, außerdem griffen beide Defensiven beherzt zu und bereinigten jede etwaige Torgefahr schon im Ansatz. Die meisten tasmanischen Flanken pflückte BW 90 – Keeper Hinz weg.
Zu allem Übel torpedierte das Schiedsrichtergespann die tasmanische Offensivkraft durch etwas einseitige Entscheidungen und pfiff auch noch Sturmtank Dominik Böttcher zurück, der nach dem tödlichen Steilpass den Verteidiger überholte und frei vor dem gegnerischen Torwart stand. Unnötig außerdem die Attacke von Alt-Tasmane Baba, der gegen den herauslaufenden Tas-Torwart Robert Schelenz zu spät kommt und trotzdem durchzieht. Nach kurzer Behandlungspause konnten beide weiterspielen und schlossen die brenzlige Situation mit einem freundschaftlichen Händedruck ab. Etwas mehr Glück mit Abseitsentscheidungen hatten die Gastgeber, als der Linienrichter nicht auf dem Posten stand, doch auch hier wurde Schele letztlich kaum geprüft. Mit einer Nullnummer ging es folgerichtig in die Kabinen.
Wechsel zeigen Wirkung
Trainer Abu Nije wechselte in der Kabine für die zweiten 45 Minuten frische Kräfte ein: für den Gelb verwarnten Martin Gorrie kam Thomas Brechler, für Zauberfuß Emre Demir der jüngste Neuzugang Damir Bektic. Tasmania hatte sich also etwas vorgenommen, während sich die Gastgeber wohl in Gedanken noch in der Kabine befanden. Denn Tas machte gleich Druck und bei einem Steilpass von links durch die Gasse in den Strafraum schaltete Cüneyt Top am schnellsten und behielt die Nerven beim Abschluss. Durch die Hosenträger des Keepers schlug der Ball zur Blitzführung (46.) ein. Ein Einstand nach Maß, denn nun musste Blau-Weiss offensiv mehr machen und Tas konnte seine Konterstärke ausspielen. Sowohl Top als auch Brechler hätten in der Folge jeweils nach schnellen Gegenzügen den Sack zumachen können, doch beide vergaben frei vor dem Tor aus aussichtsreicher Position. Und so mussten die Tasmanen noch 25 Minuten ausharren, bis Böttcher sich bei einem weiteren Konter durchtankte und den Ball in die Maschen schlug.
Mit diesem Treffer war den Gastgebern der Zahn gezogen. Tasmania konterte weiter und vergab noch zahlreiche Chancen. In dieser Schlussphase bewahrte vor allem der Torwart von Blau-Weiß 90 seine Farben vor einer höheren Niederlage, insbesondere mit Dominik Böttcher lieferte er sich ein kleines Privatduell. Doch statt fünf oder sechs Treffer musste sich Tasmania mit 2:0 begnügen, was freilich ausreichend genug war. Die bärenstarke tasmanische Defensive bleibt auch im vierten Spiel ohne Gegentor, weil der Viererblock hinten – JulianLoder, Lucas Bähr, Enes Aydin und Maurice Froelian – nichts anbrennen ließen und das spielstarke Mittelfeld vorn wie hinten wie ein Uhrwerk läuft. Somit gewinnt eine willensstarke, geduldige und flexible Tasmania den Berlin-Gipfel bei Blau- Weiß 90 hochverdient und kann weiterhin den Moment genießen.
Polonia im Pokal, Stern in der Liga
Kommendes Wochenende steht die erste Runde im Berliner Landespokal für Tasmania an. Es geht nach Reinickendorf in die Aroser Allee (nach aktuellen, offiziellen Angaben) zu Polonia Berlin. Die Gastgeber haben versprochen, leckeren Bigosz vorzubereiten. Den Sonntag darauf erwartet uns in der Oberliga am Sonntag, den 20. September wieder ein weiteres Berlin-Derby in der Oberliga: der Steglitzer FC Stern 1900 kommt in das Seelenbinderstadion. Kommt zahlreich und unterstützt Tasmania!
Spielbericht: Martin Senz
Foto: SV Tasmania / E. S. Nickel
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SP.VG. Blau-Weiß 90 – SV Tasmania 0:2 (0:0)
SV Tasmania: Schelenz – Aydin, Loder, Bähr, Froelian – Gorrie (46. Bektic), Kaiser, Thiele, Demir (46. Brechler) – Top (89. Yigitoglu), Böttcher (82. Haritos).
Tore: 0:1 Top (46.), 0:2 Böttcher (72.).
Zuschauer: 316 im Volkspark Mariendorf
Nächstes Spiel: Sonntag, 13.09. (14 Uhr) beim FC Polonia, Sportplatz Aroser Allee