SFC Stern 1900 0 - 1 SV Tasmania Berlin

22. April 2019 - 12:45 Uhr - Sportplatz Schildhornstraße
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„Schele“ hält den Dreier fest

Retter im Freudentaumel: Torwart Schelenz (M., schwarzes Trikot) nach dem in letzter Sekunde gehaltenen Foulelfmeter (Foto: SV Tasmania/E. S. Nickel)

1:0-Sieg bei Stern 1900 +++ Hartwig trifft nach einer Stunde +++ Tas-Torwart hält in letzter Sekunde Elfmeter +++ Nächsten Sonntag Topspiel beim Tabellenführer Sparta

Die Aufgabe vor Ostern war für den SV Tasmania ziemlich gnadenlos: kalkulierte man für den wieder gut aufgelegten Spitzenreiter SV Sparta sechs Punkte aus zwei „machbaren“ Spielen ein (die dieser dann auch holte), mussten die Neuköllner ihrerseits erst gegen den fünftplatzierten BSC und anschließend beim Tabellendritten SFC Stern 1900 gewinnen. Schließlich sollte der Rückstand von einem Punkt vor dem direkten Duell am 28. April in Lichtenberg nicht größer werden. Setzt man die unglaublich starke Form beider Mannschaft auch im Saisonendspurt voraus, könnte nämlich am kommenden Wochenende doch eine Art Vorentscheidung fallen – auch in diesem Fall müsste Tasmania also gewinnen. Nach dem hart errungenen 1:0-Sieg gegen den BSC war dazu in Steglitz eine Steigerung von Nöten – die sollte den Blau-Weiß-Roten dann auch gelingen, wenn auch der Sieg mit 1:0 erneut knapp ausfiel und es in der Nachspielzeit noch einmal richtig dramatisch wurde.

Tasmania hat mehr vom Spiel

Gegenüber dem Freitagsspiel tauschte Trainer Tim Jauer auf einer Position: René Robben nahm zunächst auf der Bank Platz, für ihn rückte Nicola Thiele ins Team – der spielte diesmal allerdings auf der Außenbahn (statt wie zuletzt öfter auf der „6“), während Romario Hartwig die Rolle der Sturmspitze übernahm. Die ersten Minuten brauchte Tasmania noch dazu, sich zu sortieren, dann kam man allerdings zunehmend besser in die Partie und wurde die bestimmende Mannschaft. Stern 1900 verlagerte sich mehr auf das schnelle Umschaltspiel, das dem jungen, ballsicheren Team aber durchaus auch liegt. Da auf beiden Seiten einerseits die Abwehrreihen zunächst sehr aufmerksam agierten, dazu im Spiel nach vorne die Züge oft unsauber zu Ende gespielt wurden, hielten sich die „Aufreger“ allerdings erst einmal in Grenzen. Robert Schelenz parierte auf der einen Seite einen Rechtsschuss, auf der anderen verfehlte Thiele das Stern-Gehäuse. Nach einer guten halben Stunde versuchte es Mehmet Okan Kirli mit einem Distanzschuss, den Slotta in den Griff bekam. Auch bei Hartwigs Doppelchance war der Stern-Torwart im Weg. So hatte Tasmania zur Halbzeit ein Chancenplus und einen Feldvorteil, der Hoffnung machte, dass es im zweiten Durchgang doch für den wichtigen Sieg reichen könnte.

Hartwig sorgt für die Führung

Und so sollte es nach dem Pausentee auch kommen: gerade hatte Tasmania in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren, als Felix Robrecht sich die Kugel im Mittelfeld aufmerksam zurückholte und sie zu Hartwig an den Strafraumrand spielte. Der schnelle Stürmer nutzte den Vorteil gegen die aufgerückte Stern-Defensive, versetzte seinen Gegenspieler mit einem kurzen Haken und traf mit dem rechten Fuß flach ins lange Eck. Stark gemacht – und verdient. Die Gastgeber mussten nun mehr öffnen, Tasmania konnte aber die Konterchancen nicht zum vorentscheidenden, zweiten Treffer nutzen. Wie etwa Emre Demir, der frei auf Slotta zulief, diesen aber nicht zu überwinden vermochte. Auf der anderen Seite kam Sternberg im 16m-Raum an den Ball, spitzelte ihn aber in die Arme von Schelenz.

Drama in der Nachspielzeit

So brach die Nachspielzeit an und der Sieg war zum Greifen nah – auch, wenn diese mit vier Minuten recht umfangreich ausfiel. Doch als auch diese Extra-Zeit um war, war längst noch nicht Schluss: der wie gegen den BSC kurz vor Ende eingewechselte Kiminu Mayoungou traf im Mittelfeld die falsche Entscheidung und Stern konnte nochmal schnell umschalten. Über zwei drei Stationen landete der Ball bei Freyer, der im Zweikampf mit Lukas Bähr (die Gelbe Karte erhielt allerdings Julian Loder) zu Fall kam – und der Schiedsrichter entschied vertretbar auf Elfmeter, wenn auch die Zeit schon beinahe eine Minute abgelaufen war. Ein bitteres Ende lag nun für Tasmania in der Luft – womöglich eins, dass einer kleinen Vorentscheidung im Titelrennen gleich kam. Blankes Entsetzen bei den anwesenden Tasmania-Fans (diesmal wieder zum Teil von TeBe-Anhängern unterstützt), doch es sollte ein Happy End geben: Torwart Robert Schelenz hielt nämlich den fälligen Strafstoß von Grabow und die Partie wurde erst gar nicht mehr angepfiffen. Was für ein Herzschlagfinale – nichts für schwache Nerven…

Der Rückstand von einem Punkt zum Tabellenführer SV Sparta konnte somit also gehalten werden und kommenden Sonntag geht es zum „Showdown“ an die Fischerstraße. Da das Topspiel durchaus – siehe oben – vorentscheidenden Charakter haben könnte, sind die Voraussetzungen für das nächste Drama gegeben. Vorhang auf – Tasmania ist bereit…!

Spielbericht: Arch Stanton

Zur kompletten Fotogalerie von Estella Shaina Nickel

SFC STERN 1900 – SV TASMANIA 0:1 (0:0)
TASMANIA: Schelenz – Babaev, Loder, Bähr, Kirli – Robrecht, Shuleta – Thiele, Demir (89. Mayoungou), Engelhardt – Hartwig (78. Robben)
TOR: 0:1 Hartwig (61.)
ZUSCHAUER: 337 am Sportplatz Schildhornstraße
SCHIEDSRICHTER: F. Gensrich (FSV Berolina Stralau))
BESONDERE VORKOMMNISSE: Gelb-Rot gegen Mattern (86., SFC); Schelenz (Tasmania) hält Foulelfmeter von Grabow (90.+5)

NÄCHSTES SPIEL: Sonntag, 28.04. (14.30 Uhr), beim SV Sparta, Sportplatz Fischerstraße