SD Croatia 2 - 3 SV Tasmania Berlin

Frühlingsgefühle in Tempelhof

 

Tas gewinnt offenen Schlagabtausch bei traumhaftem Frühlingswetter +++ Tas geht dreimal Mal in Führung, Croatia gleicht nur zweimal aus +++ Alle 5 Tore nach Standards +++ Şahin trifft bei Startelf-Comeback, Loder mit Doppelpack +++ Tas rückt auf Tabellenplatz 4 vor

Auswärtsspiele bei der SD Croatia waren für den SV Tasmania zuletzt immer eine Reise wert: sehenswerte und intensive Spiele, Chancen auf beiden Seiten, viele Tore – und meist mit dem besseren Ende für die Neuköllner. Und das sollte an diesem Sonntag nicht anders sein…

Traumhaft: Şahin bringt Tas in Führung

Gleich vom Anpfiff weg nahm das Spiel Tempo auf. Kein großes Abtasten, dafür schnelles Spiel in die Spitze. Die Tasmanen kamen dabei besser aus den Startlöchern. Nachdem Croatia-Keeper Joel Samake die erste gute Chance noch vereiteln konnte, brachte die anschließende Ecke bereits in der 7. Minute die Führung für die Neuköllner: der Eckball rutschte zum am zweiten Pfosten im Rückraum lauernden Tolga Şahin durch, der ihn gekonnt mit der Brust annahm und mit links aus der Luft zum 1:0 für Tasmania unter die Latte schlenzte. Ein perfekter Einstand für Sahin, der nach seiner schweren Kreuzbandverletzung zum ersten Mal seit fast einem Jahr wieder in der Startelf stand!

Lange sollte diese Führung jedoch nicht Bestand haben. Nachdem die Tas-Defensive schon vorher ein ums andere Mal wackelte, war es in der 15. Minute dann so weit: nach einem unnötigerweise verursachten Freistoß gingen Damien Tiedmann und Croatia-Stürmer Erhan Bahceci gleichzeitig zum Ball und trafen sich dabei mit ihren Füßen. Eine Situation, in der man alles Mögliche hätte entscheiden können – der Schiedsrichter entschied zum Missfallen der Neuköllner auf Elfmeter für Croatia, den der Gefoulte persönlich sicher zum Ausgleich verwandelte.

Auch in der Folge ging es rauf und runter, wobei sich Croatia leichte Vorteile im Mittelfeld und auch bei Anzahl und Qualität der Chancen erarbeiten konnte. Aber auch die Neuköllner setzten immer wieder Nadelstiche, wobei sich Goalgetter Romario Hartwig  heute leider nicht wie sonst gewohnt in Szene setzen konnte. Dafür boten sich Mittelfeld-Stratege Arber Shuleta zwei gute Chancen sowie Sahin eine weitere. Weitere Tore fielen jedoch nicht, so dass es mit dem durchaus leistungsgerechten Zwischenstand von 1:1 in die Pause ging – genau wie beim legendären 4:3-Sieg von Tasmania bei Croatia in der letzten Saison…

Jauer-Elf lässt sich auch vom zweiten Ausgleich nicht beirren

Und genau wie vor knapp einem Jahr kam Tasmania mit mehr Schwung aus der Kabine zurück auf den Platz. Bereits in der 47. Minute bot sich Şahin dabei die Riesenchance zur erneuten Führung, doch freistehend vor dem Croatia-Torwart verzog er knapp. Für die erneute Führung sorgte dafür Abwehrrecke Julian Loder: eine kurz ausgeführte Ecke brachte Nicola Thiele aus dem Rückraum vors Tor, wo Loder den Ball im Stile eines Klassestürmers per Absatzkick in Richtung Tor lenkte, dabei Croatia-Keeper Samake auf dem falschen Fuß erwischte und ihm so keine Abwehrchance ließ (52.).

Doch wieder sollte diese Führung nicht lange halten – womit dann auch die Parallelitäten zum Spiel vor Jahresfrist endeten. Denn statt auf 3:1 zu erhöhen fing sich Tasmania bereits in der 60. Minute den erneuten Ausgleich – der sich wie der erste Ausgleich schon angebahnt hatte: die Mischung aus unnötigen Fouls und schlecht verteidigten Standards musste irgendwann mal nach hinten losgehen. Nachdem solche Szenen zuvor schon einige Male nur mit Glück überstanden wurden, kam nun der keinesfalls großgewachsene Erkut Ergiligür nach einem Freistoß von links aus kurzer Distanz frei zum Kopfball und ließ Tas-Torwart Robert Schelenz mit einem platzierten Kopfball ins rechte Eck keine Chance.

Glücklicherweise für die Neuköllner war Croatia in der Disziplin „Standards verteidigen“ an diesem Sonntag um keinen Deut besser. Denn auch der dritte Treffer für Tasmania in der 77. Spielminute fiel nach einem Standard – und erneut war es Loder, der zuschlug: so konnte der von Shuleta von rechts getretene Freistoß in der Mitte zunächst abgeblockt werden, doch der Abpraller fiel Loder vor die Füße, der ihn aus halbrechter Position humorlos volley zum 3:2 für Tas in die Maschen drosch.

Und noch besser für die Tasmanen: dieses Mal wurde es nichts mit dem erneuten Ausgleich durch Croatia. Stattdessen waren es eher die Neuköllner, die sich bei Kontern weitere gute Chancen erspielten, es jedoch versäumten, auf 4:2 zu stellen. So vergab zweimal Hartwig wie auch einmal der eingewechselte Christoph Schikowski aus aussichtsreicher Position. Auf der Gegenseite gelang es der Tas-Defensive nun jedoch, Croatia weitgehend vom eigenen Tor wegzuhalten, so dass dort nichts mehr anbrannte. Nachdem auch die dreiminütige Nachspielzeit mit zwei Ecken für Croatia überstanden wurde, war der Auswärtssieg beim Tabellenzweiten perfekt, der die Neuköllner in der Tabelle der Berlin-Liga auf Platz 4 vorrücken lässt (punktgleich mit dem Berliner SC (3.) und Eintracht Mahlsdorf (5.).

Der Kunstrasenplatz an der Bosestraße erwies sich somit erneut als ein gutes Pflaster für Tasmania – und das bei Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen in Tempelhof: ein perfekter Sonntagnachmittag also für alle Tas-Anhänger, die den Erfolg danach noch mit dem einen oder anderen Getränk begossen. Und das wohl auch, weil es a) wieder kälter werden soll und es b) für zwei Wochen das letzte Pflichtspiel für die Neuköllner war und sogar für drei Wochen das letzte Punktspiel. So wurde das eigentlich fürs nächste Wochenende geplante Heimspiel gegen Stern 1900 auf den 16.5. verschoben (stattdessen Testspiel zuhause gegen den TSV Rudow). Am 25.3. geht es dann im Pokal auswärts gegen den Sieger der Partie TeBe-Stern und am 29.3. (Gründonnerstag) in der Liga auswärts bei TuS Makkabi weiter.

Spielbericht: Vittorio Kowalski

Fotos: SV Tasmania/Schikowski

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SV Tasmania: Schelenz – Udeoka, Bähr, Loder, Kirli – Tiedmann (85. Schikowski), Shuleta – Ulutürk (90. Hassane), Şahin (88. Weyer), Thiele – Hartwig.
Tore: 0:1 Şahin (7.), 1:1 Bahceci (15.), 1:2 Loder (52.), 2:2 Ergiligür (60.), 2:3 Loder (77.).
Zuschauer: 90

Nächstes Spiel: Wochenende 24./25.03., Pokal-Viertelfinale beim Sieger der Partie TeBe – Stern 1900 (17.03.)