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Effiziente Tasmanen gewinnen in Staaken
Starke Leistung: Tasmanias Defensivspieler waren die Garanten für den Auswärtsdreier in Staaken (Foto: SV Tasmania/E. S. Nickel)
Erster Tas-Sieg gegen Staaken seit 2014 +++ Innenverteidiger Loder und Bähr treffen jeweils nach Ecke +++ Staaken beißt sich die Zähne aus +++ Tabellenführung damit vorerst verteidigt
Endlich wieder Fußball mit Zuschauern! Fast ein halbes Jahr lang mussten die Fans in Berlin coronabedingt darauf warten, wieder live am Spielfeldrand zu stehen oder zu sitzen. Und das Warten hat sich gelohnt für die Tasmania-Anhänger, denn der letzte Sieg gegen Staaken lag sogar noch deutlich länger zurück, nämlich nicht nur fast sechs Monate, sondern fast sechs Jahre.
Zwei Ecken – zwei Tore
Die mittlerweile in der Oberliga etablierten Staakener hätten offensichtlich auch nichts gegen ein Bestehen dieser Serie gehabt. Von Anfang an setzten sie die Neuköllner unter Druck, mit dem Letztere auf dem engen Kunstrasen am Rande Berlins zunächst nicht gut zurechtkamen. Kaum einmal länger als ein paar Sekunden blieb der Ball in den eigenen Reihen und blitzschnell ging es für die Staakener nach ihren Ballgewinnen nach vorne, oft mit direkten langen Bällen. Gleich mehrfach in den ersten zehn Minuten wurde es so brenzlig vor dem Kasten von Tas-Torhüter Robert Schelenz; einmal musste sogar Enes Aydin auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Hintermann klären. Mit Glück und Geschick überstanden die Neuköllner aber diese zehn bangen Minuten, konnten sich danach etwas befreien und auch erste offensive Akzente setzen: Ein Freistoß aus aussichtsreicher Position von Daniel Kaiser strich nur knapp über das Tor der Gastgeber und Cüneyt Top zwang den Staakener Keeper Lukas Hesse kurz darauf mit einem Rechtschuss von der Strafraumgrenze zu einer Parade. Zudem gab es einige Ecken, die jedoch zunächst wirkungslos verpufften. So richtig angebahnt hatte sich die Führung für die Neuköllner trotzdem nicht, als die vierte Ecke dann plötzlich doch den Weg ins Tor fand: Von der linken Seite fand Dominik Böttcher im Zentrum Julian Loder, der sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und aus kurzer Distanz ins rechte Eck einnickte (17.).
Der Führungstreffer schien den Gastgebern zunächst ein wenig den Zahn zu ziehen. So dauerte es eine knappe Viertelstunde, bis sie in Person von Marcel Bremer mal wieder gefährlich vor dem Tas-Gehäuse auftauchten, doch Schelenz konnte den schwachen Abschluss mühelos parieren. Die Neuköllner hingegen begnügten sich weitestgehend damit die Staakener vom eigenen Tor wegzuhalten – und schlugen kurz vor der Pause erneut eiskalt zu: wieder nach einer Böttcher-Ecke war es diesmal der andere Innenverteidiger Lukas Bähr, der in der Mitte goldrichtig stand und den Ball mit rechts flach ins linke Eck des Staakener Tores versenkte (43.). Kurz darauf hatte Staakens Ahmad Selman noch die Chance zu verkürzen, doch er verzog aus aussichtsreicher Position.
Tas lässt nichts anbrennen
So ging es mit einer etwas schmeichelhaften 2:0-Führung für Tasmania in die Pause, die vor allem auf die deutlich effizientere Chancenverwertung zurückzuführen, die Trainer Abu Njie in der Vorbereitung und im ersten Saisonspiel gegen Hertha 06 noch bemängelt hatte. Eine schlechte Chancenverwertung war den Neuköllnern auch in der zweiten Hälfte kaum vorzuwerfen – es gab nämlich kaum welche. Bis auf mäßig aussichtsreiche und letztlich auch harmlose Abschlüsse von Top und der im Laufe der zweiten Hälfte eingewechselten Panajiotis Haritos und Martin Gorrie war auf dieser Seite nichts mehr zu vermelden. Dass die zweite Halbzeit letztlich dennoch als Erfolg für die Neuköllner zu werten ist, liegt daran, dass es auf der anderen Seite auch nicht mehr viel gefährlicher wurde. Zwar versuchten die Gastgeber alles, doch die Tasmanen hielten energisch dagegen und hielten die Staakener die meiste Zeit erfolgreich vom eigenen Tor weg. Neben den beiden Torschützen in der Innenverteidigung überzeugten dabei vor allem auch die beiden Außenverteidiger Aydin und Maurice Froelian sowie Kaiser, Nicola Thiele und Emre Demir im Mittelfeld, die pausenlos Lücken zuliefen, die Staakener im Aufbau störten, Bälle eroberten und so dafür sorgten, dass die Angriffsbemühungen der Gastgeber meistens gar nicht erst wirklich gefährlich wurden. Bis auf einen Schuss ans Außennetz von Selman sowie abgeblockte Schüsse von Bremer und des eingewechselten Yannick Hurtig sprang für diese somit nichts mehr heraus, weshalb es nach einer für die Neuköllner insgesamt erfreulich ereignisarmen zweiten Halbzeit beim 2:0 für Tasmania blieb.
Sonntag gegen BSC Süd
Mit diesem ersten Sieg gegen Staaken nach fast sechs Jahren konnten die Neuköllner zudem auch die Tabellenführung in der NOFV-Oberliga Nord verteidigen. Zwei Spiele, sechs Punkte, 6:0 Tore, Tabellenplatz 1 – die bisherige Bilanz der neuen Saison kann sich durchaus sehen lassen, auch wenn sie nach zwei Spieltagen natürlich noch nicht besonders aussagekräftig ist. Dennoch scheint es zumindest so, als hätte Tas die Corona-Pause gut genutzt und eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt, die dieses Spieljahr wenig mit dem Abstieg zu tun haben sollte. Dies gilt es aber natürlich weiterhin zu bestätigen, zum Beispiel gleich am kommenden Sonntag zu Hause gegen den Brandenburger SC Süd 05, dieses Mal sogar mit musikalischer Untermalung in der Halbzeitpause durch den bereits Werner-Seelenbinder-Sportpark-erprobten Stephen Paul Taylor ( HYPERLINK „https://www.youtube.com/watch?v=2Uv2mKDL7HA“ https://www.youtube.com/watch?v=2Uv2mKDL7HA)!
Spielbericht: Vittorio Kowalski
Fotos: SV Tasmania/E. S. Nickel
Zur kompletten Fotogalerie von Estella Shaina Nickel
SC Staaken – SV Tasmania 0:2 (0:2)
TASMANIA: Schelenz – Aydin, Loder, Bähr, Froelian – Thiele, Kaiser, Demir (90.+1 Civa) – Böttcher (46. Gorrie), Kascha (68. Haritos), Top (87. Danielyan).
TORE: 0:1 Loder (17.), 0:2 Bähr (43.) .
ZUSCHAUER: 203 im Sportpark Staaken.
NÄCHSTES SPIEL: Sonntag, 30.08.2020 (14 Uhr), gegen den Brandenburger SC Süd 05 im Werner-Seelenbinder-Sportpark