Füchse Berlin Reinickendorf 3 - 2 SV Tasmania Berlin

11. May 2018 - 19:00 Uhr - Fuchskäfig (Kienhorststr.)
  • Spielbericht
  • Spieldaten

Vierte Pleite in Folge für Tasmania

Diesmal jubelten die Füchse: anders als im Hinspiel (Foto) behielten die Reinickendorfer am Freitag die Oberhand gegen Tasmania (Archivfoto: SV Tasmania/H. Nickelé)

 

Erneut vermeidbare Niederlage – Fehler, Pech und konvexe Torlinien – Tasmanisches Entwicklungshilfeprogramm abstiegsgefährdeter Mannschaften geht weiter

Mit veränderter Startaufstellung ging es an den legendären Wackerweg, an dem einst Zweite Liga gespielt wurde. Tasmania reiste lediglich mit 11  Feldspielern und drei Torhütern an. Personelle Flexibilität fiel dadurch schon im Vorfeld flach. Im Mittelfeld führte allein Tolgay Asma Regie und machte seine Sache recht gut. Mohammed Hassane bekam seine Chance in der Startelf, auch Mark Schmidt brachte seine Erfahrung von Beginn an ein.

Tas führt zur Halbzeit

Zurück nach Verletzung: Mark Schmidt

Die Führung kam zu einem frühen Zeitpunkt: nach einem Freistoß staubte Leonard Kirschner ab (3.). Das 1:0 gab Sicherheit und zwang die Gastgeber etwas aus der Defensive. Eine Ecke und der Linienrichter brachten den Füchsen jedoch eine knappe Viertelstunde später den Ausgleich. Nach einer Ecke klärte Keeper Robert Schelenz eindeutig vor der Linie, doch der Linienrichter signalisierte Tor und unter großem (und berechtigtem) Protest schloss sich Schiedsrichter Kaltwaßer in seiner Entscheidung an. In der Tat eine kalte Dusche. Tas musste nun wieder gegen eine dicht gestaffelte Abwehr anrennen. Dies klappte meist in Co-Produktionen am Besten: Stümer Kirschner sorgte jeweils mit Daniel Ujazdowski und Nicola Thiele für Gefahr in der keineswegs sattelfesten Abwehr. Leider wurden Doppelpässe viel zu selten gespielt und wenn es mal schnell ging, wurde es auch gleich gefährlich.

Dabei kamen gelegentlich auch die Füchse gefährlich vor das Tas-Tor, doch konnte man sich auf unseren sicheren Rückhalt verlassen. Eine knappe Entscheidung – diesmal zugunsten der Blauen – sorgte für die Halbzeitführung. Nach einer Ecke fiel der Ball dem aufgerückten Innenverteidiger Julian Loder vor die Füße, der aus der Drehung heraus schoss – und diesmal zeigte die Linienrichterin gegenüber Tor an (36.). Rückblickend war die Chance nie besser als bis zur Halbzeitpause, das Spiel zu entscheiden. Die Füchse waren von der Rolle, konnten aber im eigenen Strafraum ein weiteres Gegentor verhindern. Recht einseitig blieb die Kartenvergabe, zwei Fouls wurden früh jeweils mit Gelb bestraft, doch umgekehrt passierte da wenig. Als vor den Augen des Unparteiischen Asma rabiat umgemäht wurde, erkannte er „Ball gespielt“. Dies brachte selbst den eher ruhigen Coach Tim Jauer auf die Palme.

Schiedsrichter verweigert mögliches Tas-Ausgleichstor

Pechvogel: Christoph Schikowski

Tasmania war gedanklich wohl noch in der Kabine, als Fuchs Trampisch Unachtsamkeiten ausnutzte und den Ausgleich erzielte (48.) – es rächte sich also rasch, dass man nicht die Führung erhöhte. Es folgten viele fruchtlose Angriffe, die allerdings häufig auch vorhersehbar waren. Für den Beobachter waren kaum die Automatismen zu sehen, mit denen noch in der Hinserie dieselben Gegner überrannt wurden. Zumal die vielen Ballstafetten vom Gegner leicht antizipiert werden konnten und dementsprechend zu Kontern einluden. Auch in der zweiten Halbzeit war man auf Paraden des Keepers Schelenz angewiesen, der etwa einen Freistoß glänzend abwehrte (65.).

Die tasmanischen Konter versandeten entweder auf den Flügeln oder es fehlte der Abschluss. Ein frecher Fernschuss von Thiele konnte fast den überraschten Keeper überwinden, doch das Leder segelte knapp über das Gehäuse. Und so kam, was kommen musste. Als letzter Mann in den Zweikampf gegen zwei Gegenspieler, der Ball geht verloren und Haubitz ließ unserem Torwart keine Chance. Dabei hatte er natürlich das Glück, dass der Ball vom Innenpfosten in das Tor trudelte (86.). Tasmania rannte erneut einem späten Rückstand (nach zweimaliger Führung) hinterher. Und es gab Chancen! Der fleißige Serbülent Ulutürk holte sich seine Bälle auch direkt aus der eigenen Abwehr ab und trieb das Leder immer wieder nach vorne, auch Loder marschierte wie gewohnt mit nach vorn.

Ein feiner Freistoß von Asma ging knapp drüber, bis am Ende der eingewechselte Christoph Schikowski seine Szene hatte: nach feinem Dribbling ein strammer Distanzschuss, der gegen den Zaun hämmerte. Wütende Proteste der Tasmanen – der Ball sei drin gewesen! Loch im Netz? Der Keeper fischte den Ball nämlich aus seinem Tor, behauptete aber wohl, dass er von außen durchgerutscht ist. Die Gastgeber betonten, dass der Ball nicht so gegen den Zaun krachen könne, weil das Netz doch den Schuss abfedert – doch steht jener Zaun eben auch genau hinter dem Tor und eben gerade nicht dort, wo er vermeintlich neben dem Tor einschlug – direkt neben dem Tor ist nämlich eine Lücke, durch das man das Feld betreten kann…

Kurz darauf pfiff der Referee zur Freude des Heimanhangs ab. Für Tasmania geht daher die Negativserie weiter, obwohl bzw weil man sich auch diesmal eher selbst im Weg stand. Bereits kommenden Dienstag folgt das Spiel gegen Stern 1900!

Spielbericht: Martin Senz
Fotos: SV Tasmania/Schikowski

SV Tasmania: Robert Schelenz – Lucas Bähr, Julian Loder, Eddie Udeoka, Mark Schmidt – Tolgay Asma, Mohammed Hassane, Serbülent Ulutürk, Daniel Ujazdowski (80. Christoph Schikowski), Nicola Thiele – Leonard Kirschner.
Tore: 0:1 Leonard Kirschner (3.) 1:1 Steven Haubitz (17.) 1:2 Julian Loder (36.) 2:2 Philip Trampisch (48.) 3:2 Steven Haubitz (86.).
Zuschauer: nicht genannt

Nächstes Spiel: Dienstag, 15.05. (19 Uhr), gegen SFC Stern 1900 im Werner-Seelenbinder-Sportpark