FSV Spandauer Kickers 1 - 2 SV Tasmania Berlin

21. October 2018 - 12:30 Uhr - Sportplatz Staaken West
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Tasmania dreht Rückstand zum Sieg


„Jolly Joker“: Einwechselspieler Leo Kirschner (l.) hat gerade zum 2:1 für Tasmania getroffen und wird von seinen Gratulanten verfolgt (Foto: SV Tasmania/E. S. Nickel)

Zur Pause 1:0 für Gastgeber – Tore von Hartwig und Kirschner – Nach vielen herausgespielten Chancen bringt die Brechstange den Erfolg – Weiterer Vormarsch auf Rang 3 – Nächsten Sonntag zuhause gegen Makkabi

Die Anreise an den westlichen Rand Spandaus lohnte sich auch dieses Jahr. Zum einen gab es Kaffee & Kuchen für einen Euro zugunsten der Jugendabteilung und laut den freundlichen Damen war ich wohl wieder einmal der Erste am Buffet, aber man muss ja auch mal Verantwortung übernehmen und mit gutem Beispiel vorangehen. Nach dem unglücklichen Aus im Pokal hatte Tas Wiedergutmachung zu leisten und stand bereits am Spielfeldrand, während die Gastgeber wohl noch beim Morgenkaffee in der Kabine waren.

Vorteile zunächst nicht genutzt

Lattentreffer: Fabio Engelhardt

Und obwohl dann körperlich zugegen, dauerte es, bis die Gastgeber auch geistig anwesend waren – Tas machte gleich Druck und erspielte sich früh beste Möglichkeiten. Emre Demir erlief einen Ball, marschierte und passte schön in den Rücken der Abwehr, das Geschoss von Fabio Engelhardt segelte allerdings an die Latte. Ein weiterer Steilpass fand kurz darauf fast Romario Hartwig, doch der Torwart riskierte Kopf und Kragen und grätschte gerade noch weit vor seinem Strafraum dazwischen. Die dritte Chance bot sich Nicola Thiele, der nach feiner Flanke des fleißigen Engelhardt am langen Pfosten lauerte, doch knapp verfehlte. In dieser Phase hatten die Kickers viel Glück, nicht früh einem Rückstand hinterher zu laufen.

Aus dem Nichts folgte nach knapp einer Viertelstunde die Antwort der Gastgeber, ein schnörkelloser Angriff mit zackigem Abschluss klatschte an die Latte, Keeper Robert Schelenz wäre hier chancenlos gewesen. Zumindest war es ein Weckruf und die Kickers standen nun etwas sicherer. Nach einem Fehler im Spielaufbau bekam der Ex-Tasmane Christoph Schikowski seine Szene, erbeutete den Ball und suchte den Abschluss – erneut knallte der Ball an das Aluminium. Auf der anderen Seite Pech für Tas, dass der Ball zwar fleißig durch den gegnerischen Strafraum gepasst wurde, doch beim Abschluss immer noch ein Fuß dazwischen war und der Ball vorbei ging. Kurz darauf der Höhepunkt der verpassten Möglichkeiten, als endlich wieder ein Steilpass die Abwehr überlistete und Hartwig viel zu viel Zeit vor dem gegnerischen Keeper hatte. Dieser konnte per Fußreflex den Abschluss entschärfen. Kurz zuvor hatte wiederum SpaKi eine gute Chance, doch der Kopfball aus zentraler, unbedrängter Lage stellte Schlussmann Schelenz vor keine Probleme.

Danach wurde der Spielfluss zäher, die Abwehrreihen standen nun sicher. Bis zur 41. Minute: begünstigt von der zu passiven Abwehr wurschtelten sich die Kickers durch den Strafraum und Krumnow behielt vor Schelenz die Nerven. Etwas überraschend die Führung für die Gastgeber, aber sie zeigten auch vorher schon, dass sie den Abschluss suchen – für Tas rächten sich umgekehrt die vergebenen Großchancen. Die Neuköllner waren nun etwas von der Rolle, doch statt das Momentum zu nutzen, rettete die Trainerbank der Kickers Tas in die Halbzeit. Diese reagierte bei der etwas ruppiger werdenden Partie nämlich selbst dann noch, wenn der Referee längst Freistoß gepfiffen hatte und hyperventilierte selbst bei einem klaren Foul an Tasmanias Innenverteidiger Kimi Mayoungou. Nach einem Einsteigen gegen Schikowski kam es zu tumultartigen Szenen, bei der wohl unschöne Worte fielen. Kurz darauf war Halbzeitpause.

Mit Courage und Glück zum Sieg

Flankengeber: Mehmet Okan Kirli

Trainer Tim Jauer musste nun seine Reihen ordnen, nachdem schon vier Spieler verwarnt worden waren. Das erste Zeichen setzte Arber Shuleta mit einem Schuss an den Pfosten. Doch der große Aufwand blieb ertraglos – von den Kickers kam allerdings auch wenig. Erneut war es eine Einzelaktion der Gastgeber, die für den nächsten Lattenknaller der Begegnung sorgte. Hier hatte Tas durchaus Glück. Denn nur wenige Minuten danach endlich der Ausgleich – Mehmet Okan Kirli flankte von rechts, am langen Pfosten setzte sich Hartwig gegen seinen Gegenspieler durch und köpfte zur großen Erleichterung aller Tasmanen ein (70.).

SpaKi wirkte konditionell etwas angeschlagen und Tas marschierte nun. Konnte der Torwart noch gegen den eingewechselten Felix Robrecht retten, drehte Tas kurz darauf mit einer Ecke das Spiel. Einen Kopfball von Julian Loder beförderte der eingewechselte Leo Kirschner in die Maschen (81.). Fast hätte Hartwig noch das dritte Tor erzielt, als er nach einem Konter den Torwart schon überwunden hatte und der letzte Verteidiger das Leder fast selbst in das Tor stolperte. So musste Tas die verzweifelten Angriffe der Spandauer überstehen, doch als auch der letzte Freistoß vom Mittelkreis durch den Torwart in den Strafraum hinein keinen Abnehmer fand, hatte der Unparteiische ein Einsehen und beendete das Spiel. Mit dem siebten Sieg in Folge steht Tasmania jetzt auf Platz 3 und empfängt kommendes Wochenende TuS Makkabi.

Spielbericht: Martin Senz
Fotos (2): SV Tasmania/Nickelé (1), Schikowski (1)
Zur kompletten Fotogalerie von Estella Shaina Nickel

SV Tasmania: Schelenz, Robert – Kirli, Mehmet Okan – Mayoungou, Kiminu – Babaev, Aramis – Loder, Julian – Engelhardt, Fabio – Thiele, Nicola – Tokmak, Yildirim – Hartwig, Romario – Shuleta, Arber – Demir, Emre
Wechsel: 63. Leonard Kirscher für Kiminu Mayoungou 66. Felix Robrecht für Yildirim Tokmak 87. Mark Schmidt für Nicola Thiele
Tore: 1:0 G. Krumnow (41.), 1:1 Hartwig (70.), 1:2 Kirchner (81.)
Zuschauer: keine Angabe

Nächstes Spiel: Sonntag, 28.10. (14 Uhr), gegen TuS Makkabi im Werner-Seelenbinder-Sportpark