Eintracht Mahlsdorf 3 - 0 SV Tasmania Berlin

29. April 2018 - 14:30 Uhr - Sportplatz Am Rosenhag
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Bemüht, aber beinahe chancenlos

Wieder nix: Julian Loder (bl. Trikot, in der Luft) kann auch die letzte von drei Kopfballchancen nicht nutzen – danach nahm die Niederlage endgültig ihren Lauf (Foto: SV Tasmania/Nickelé)

 

0:3-Niederlage in Mahlsdorf +++ Zweites Spiel hintereinander ohne Torerfolg +++ Tas rutscht ab auf Platz 5 +++ Nächsten Sonntag gegen SpaKi

Vor dem „Trip“ nach Mahlsdorf durfte zumindest Außenstehenden nicht ganz klar gewesen sein, wohin die Reise für den SV Tasmania in dieser Saison noch geht. Superstarke Leistung beim designierten Meister Blau-Weiß 90 (1:2 verloren), nicht ganz so stark, aber effektiv bei Preussen (2:1 gewonnen), schwach und ineffektiv gegen Abstiegskandidat Türkspor (0:1 trotz Überzahl) – derart wechselhaft hatte sich das Team von Trainer Tim Jauer zuletzt präsentiert. Der stellte auf zwei Positionen gegenüber dem letzten Spiel um: Yildirim Tokmak fehlte, Leonard Kirschner nahm auf der Bank Platz. Neu im Startteam dafür Eddie Udeoka und Nicola Thiele, die Aufstellung wurde entsprechend umgebaut. Auf der Reservebank standen lediglich drei Feldspieler (und zwei Torhüter) zum Wechseln zur Verfügung.

Rückstand kurz vor der Pause

Wieder dabei (I): Nicola Thiele

Wie nach den letzten Eindrücken beinahe zu erwarten war, steigerten sich die Tasmanen gegen einen starken Kontrahenten spielerisch wieder. Die Laufwege wurden eifrig absolviert, der Ball lief flüssig durch die Reihen und so erarbeitete man sich leichte Vorteile in Ballbesitz und Spieldominanz. Die Mahlsdorfer aber verfügen natürlich ebenfalls über taktische und technische Qualitäten und überließen den Tasmanen ein wenig das Heft des Handelns. In der Defensive ließen sie dabei aber fast gar nichts zu, was allerdings auch der Tatsache geschuldet war, dass die Neuköllner ihre im Ansatz guten Vorstöße oft nicht konsequent zu Ende gespielt bekamen. So spielte sich die Partie im ersten Durchgang weitgehend „zwischen den Boxen ab“, war aber dennoch gut anzusehen.

Mahlsdorf profitierte bei seinen Chancen wiederum von Fehlern im Spielaufbau oder schlechtem Stellungsspiel in der Defensive von Tasmania. Dadurch kam der Tabellenzweite zu drei, vier aussichtsreichen Gelegenheiten, ehe kurz vor der Pause nach einem Ballverlust im Mittelfeld die Neuköllner Defensive wie ein offenes Buch vor den umschaltenden Hausherren lag. Mit nur wenigen Passagen erreichte der Ball den früheren Altglienicker Antunovic, der platziert ins lange Eck zum 1:0 traf (41.). In der kurzen Phase bis zum Pausenpfiff wirkte Tasmania nun angeschlagen und konnte nur mit Mühe einen zweiten Gegentreffer verhindern. Die bis dahin einzige gute Gelegenheit hatte man selbst Mitte der ersten Halbzeit, als nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen Thiele in den Strafraum flankte, wo Daniel Ujazdowski das Duell mit mehreren Mahlsdorfern – darunter deren Keeper Greulich – gewann. Seine Kopfballbogenlampe konnte allerdings noch von einem Verteidiger sicher aus der Gefahrenzone befördert werden.

Am Ende ausgekontert

Wieder dabei (II): Eddie Udeoka

Im zweiten Durchgang veränderte sich das Spielgeschehen: mit der Führung im Rücken und durch die warmen Temperaturen verlegte sich der Gastgeber zunehmend aufs Reagieren und machte Tasmania den Aufbau dadurch schwer, das man das Spielfeld durch entsprechendes Positionieren phasenweise auf etwa 30 Meter in der Länge verkürzte. Tas kombinierte zunächst dennoch unentwegt weiter, um die Lücke zu finden. Nach einer guten Stunde brachte einer dieser Spielzüge Udeoka auf links in Position, der nach innen flankte. Dort bekam Ujazdowski den Kopf aber nicht mehr richtig hinter den Ball, so dass nur der eigentlich schon geschlagene Eintracht-Torwart im Netz landete – das Spielgerät aber senkte sich über den Querbalken.

Ähnlich verlief nur wenige Minuten später die nächste Annäherung der Neuköllner: nach einem Freistoß von Arber Shuleta von links war Julian Loder im 16er frei, doch dessen Kopfball landete neben dem Gehäuse der Mahlsdorfer. Der Verteidiger, der seit Mitte März immerhin viermal vor dem gegnerischen Tor erfolgreich war, trat ansonsten diesmal offensiv kaum in Erscheinung. So sollte sich die Vorahnung der Tasmania-Fans bestätigen: wenn man die ohnehin wenigen Chancen nicht nutzt… Zunächst hatten die Blau-Weiß-Roten und speziell Robert Schelenz dabei noch Glück gehabt, als ein Eintracht-Freistoß, den der Torwart ins Aus segeln sah, frontal an den Pfosten klatschte.

In Folge einer auch wegen der vielen Laufwege zunehmend erschöpft wirkenden Gästeelf machten die Mahlsdorfer dann aber doch das 2:0, Kretzschmar war der Torschütze (72.). Die Vorentscheidung, klar – denn die Tasmanen versuchten sich zwar weiter im Kombinationsfußball, verzettelten sich dabei aber immer mehr. So kam es, wie es kommen musste: Eintracht Mahlsdorf packte in der Schlussphase bei einem Konter das 3:0 durch Hentschel (88.) drauf und die fünfte Niederlage Tasmanias in den letzten sechs Aufeinandertreffen mit den Mahlsdorfern war endgültig perfekt. Dazu die zweite Liga-Pleite in Folge ohne eigenen Treffer – schon ist der „schöne“ Platz 3 futsch.

Am Sonntag kommt mit den Spandauer Kickers nun ein Team in den Werner-Seelenbinder-Sportpark, das nur eins seiner letzten acht Spiele gewinnen konnte. Nach einem kurzfristigen „Höhenflug“ zu Beginn der Rückserie ist der Aufsteiger somit nun wieder bedrohlich nah an den Tabellenkeller geraten. Tasmania aber wird sich seiner Stärken besinnen müssen, wenn man mit dem vermeintlichen „Underdog“ klar kommen will. Angesichts der ernüchternden Tabellensituation, in der es Platz 5 zunächst wohl eher abzusichern gilt, auch ein Charaktertest für die Mannschaft.

Spielbericht: Arch Stanton
Fotos (2): Schikowski

SV Tasmania: Schelenz; Kirli, Bähr (82. Bonasewicz), Loder, Udeoka; Asma, Ulutürk (78. Schikowski); Thiele, Shuleta, Tiedmann (63. Kirschner); Ujazdowski.
Tore: 1:0 Antunovic (41.), 2:0 Kretzschmar (72.), 3:0 Hentschel (88.).
Zuschauer: 47 auf dem Sportplatz Am Rosenhag

Nächstes Spiel: Sonntag, 06. Mai (14 Uhr), gegen FSV Spandauer Kickers im Werner-Seelenbinder-Sportpark