Schwache 15 Minuten bestraft

14. März 2022

Dreierkette mit Debütant

Die Personalprobleme zwangen das Trainergespann Thomas Franke / Kevin Hetzel zur Umstellung zumindest in der Defensive – hier operierte Tasmania mit einer Dreierkette, in deren Zentrum Angreifer Thomas Brechler (nicht zum ersten mal in dieser Spielzeit) seine Verteidigerqualitäten beweisen musste. An seiner Seite spielten die beiden Youngster Malik Ceesay und Mikail Balaban – der 18-Jährige (TAS U19) debütierte sogar bei den 1. Herren und zeigte dabei eine ordentliche Leistung. Ins Tor kehrte dazu wieder Elvin Kovac zurück.

Reaktion nach Rückstand

Trotz aller guten Vorsätze lief die Partie zunächst so, wie man es sich bei derart unterschiedlichen Saisonverläufen vorstellt: TeBe startete mit breiter Brust, „zog“ durch Junge-Abiol ein Foul, bei dem Balaban gleich mal Lehrgeld bezahlen musste, und ging so früh durch den von Cakmak verwandelten Elfmeter in Führung. Die Lila-Weißen hatten danach weiter das Geschehen im Griff, mehr als die abgeblockten Schüsse von Balaban (23.) und Ali Tanis (28.) sprangen offensiv für die Franke-Elf nicht heraus. Aber auch die Gäste ließen im Abschluss die letzte Konsequenz vermissen, sodass die Partie bis zum Halbzeitpfiff noch eine Wendung nehmen sollte. Zunächst nutzte Daniel Kaiser geistesgegenwärtig eine fehlgeschlagene Befreiungstat des Ex-Tasmanen Nemanja Samardzic zu einem Pass in die Tiefe, den Serhat Polat mit einem Abschluss ins lange Eck zum 1:1 veredelte – so einfach und schön anzusehen kann das manchmal gehen. Das Tor weckte obendrein Tasmanias Lebenskräfte – und weil die Veilchen erneut nicht zuschlugen, tat es auf der anderen Seite Mert Sait, der einen unzulänglich abgewehrten Kaiser-Freistoß entschlossen zum 2:1 ins Tor knallte. Die Pausenführung sorgte für Hochgefühle beim Anhang und beinahe musste man sich kneifen – schließlich lag man erstmals seit dem 3. Oktober des vergangenen Jahrs nach 45 Minuten in Front (beim 1:1 gegen Altglienicke).

Wild nach Wiederbeginn

Die erste Viertelstunde nach Wiederanpfiff aber holte alle Optimisten unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück – wie im ersten Durchgang verschlief Tasmania den Beginn. Mit dem kleinen Unterschied, dass Tennis Borussia offenbar mit der schlechten Erfahrung der ersten Hälfte im Hinterkopf nun gewaltig drängte und dazu traf. Es begann mit dem Tor von Junge-Abiol, bei dem die Hintermannschaft den Ball einfach nicht geklärt bekam, beim 2:3 von Montcheu war die Abwehr beim Pass in die Tiefe nicht aufmerksam und das 2:4 besorgte schließlich Mema, der bei seinem Kopfball sträflich frei gelassen wurde. Damit hatte Tasmania binnen kurzer Zeit praktisch alle Aussicht auf einen Punktgewinn verspielt – allerdings zeigte die Mannschaft nun zumindest wieder eine Trotzreaktion. Bei Brechlers Kopfball an den Pfosten (61.) war man noch im Pech, dazu scheiterte Martin Kascha aus 12 Metern freistehend an Fikisi (65.) – dann aber sorgte der Stürmer vom Elfmeterpunkt für den Anschluss. Der in der Schlussphase besonders aktive Sait hatte zuvor seinen Gegenspieler vergleichbar zur Situation vor dem 0:1 quasi in ein Foulspiel gezwungen. Jetzt war wieder alles drin, zumal die Gäste wenig nach vorne zu Stande brachten und bei ihrer besten Chance Torwart Kovac glänzend mit einer Fußabwehr die Vorentscheidung verhinderte (79.). Aber: Tasmania sollte seine Gelegenheiten auch nicht mehr nutzen: als Fikisi einen 30m-Freistoß von Kaiser prallen ließ, konnte Maximilian Storm den Abstauber nicht verwerten (85.) und Saits Direktabnahme nach Eckball flog knapp über den Querbalken (90.).

Freitag in Fürstenwalde

So stand unter dem Strich die elfte Liga-Niederlage in Folge (seit 13 Partien ist man in der Regionalliga ohne Sieg) – und da die Konkurrenz im Keller punktete, vergrößerte sich nicht nur der Rückstand in der Tabelle, sondern Union Fürstenwalde (0:0 in Meuselwitz) reichte auch vor dem direkten Aufeinandertreffen am Freitag die Rote Laterne nach Neukölln weiter.