Böse Klatsche

7. März 2022

Tasmania verliert 1:9 in Auerbach

Nicht erst seit Freitagabend ist sportlich vieles im Argen bei der 1. Herren des SV Tasmania – und die aktuelle Situation war prinzipiell schon vor der Spielzeit abzusehen. Das „Abenteuer Regionalliga“ mit bescheidenen Mitteln anzugehen, beinhaltete das Risiko, sofort wieder abzusteigen. Immerhin wurde die schlimmste Befürchtung, das Team könne gar nicht wettbewerbsfähig sein, vom Trainergespann und der Mannschaft zunächst widerlegt. Lange Zeit in der Hinrunde kam man sogar immer wieder auf einen Ein-Punkte-Schnitt pro Spiel – was wiederum Hoffnungen geweckt haben mochte, Tasmania könne die Klasse doch halten. Aber der Abwärtstrend schlich sich ein wie die Torflaute, die sich auf ein ungesundes Ausmaß entwickeln sollte – und da die Defensive wiederum nur zweimal die Null halten konnte, nahm die Talfahrt ihren Lauf. Der Abgang jahrelanger Korsettstangen der Mannschaft im Verlauf der Spielzeit tat ihr Übriges – und letztlich nahm auch das Trainerteam seinen Hut. Durch Verletzungen und anderweitig bedingte Ausfälle sind auch dem neuen Gespann die Grenzen eng gesteckt. So zog sich Kolja Oudenne etwa in Rathenow Frakturen im Gesicht zu und lassen ihn so längere Zeit ausfallen – Enes Aydin und Bilal Gündogdu reisten hingegen angeschlagen mit zum Spiel am Wochenende, blieben aber auf der Bank.

Halbzeit 0:3 – und Bähr muss raus

Was sich allerdings an besagtem Freitagabend zutrug, lässt sich trotz all der genannten Faktoren nur schwer erklären. In einem Spiel gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten 1:9 zu verlieren – das war schon in vielerlei Hinsicht desaströs. Gegner VfB Auerbach, vor dem Spiel einen Platz und einen Punkt vor Tas, gelangen dann in 90 Minuten zwei Tore mehr als in seinen zehn Partien zuvor. Anfangs suchten die Neuköllner noch den Weg nach vorne, verloren sich an diesem Abend der Fehlpässe und Ballverluste aber zumeist spätestens in der gegnerischen Hälfte. Defensiv war das Team von Trainer Thomas Franke dazu von Beginn an überfordert, lud den VfB immer wieder zu Torabschlüssen ein. So kam schon das zeitige 0:1 wenig überraschend – nachdem zwei gute Offensivaktionen Tasmanias dann nicht belohnt wurden (einmal ging der Ball an den Pfosten), sorgte ein Doppelschlag der Hausherren schon mal für klarere Verhältnisse. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Kapitän Lukas Bähr und musste in der Kabine bleiben (gute Heilung – auch er wird wohl einige Wochen ausfallen…).


SPIELSCHEMA

VfB Auerbach – SV Tasmania 9:1 (3:0)

TASMANIA: Krause – Storm, Brechler, Bähr (46. M. Ceesay), Sait (60. Schultze) – Nse Oyana (34. Tanis), Kaiser, Gorrie, Polat – Kascha, Brechler
TORE: 1:0, 2:0, 4:0 Fragkos  (13., 26., 47.), 3:0, 5:1, 6:1, 8:1, 9:1 Zimmermann (29., 53., 66., 74., 81.), 4:1 Storm (50.), 7:1 Sieber (71., Handelfmeter)
SPIELBESUCH: 250 im Stadion auf der Vogtlandweide, Auerbach

NÄCHSTES SPIEL: Freitag, 11.03. (19 Uhr), gegen Tennis Borussia im Stadion Lichterfelde

 


Tas‘ Untergang nach der Pause

Da der VfB Auerbach erst vor kurzem eine Partie durch fünf Gegentreffer in der letzten halben Stunde noch verloren hatte, wollten Berufsoptimisten die Messe noch nicht gelesen wissen – doch keine 30 Sekunden nach Wiederanpfiff zappelte das Leder schon wieder im Netz der Neuköllner. Bezeichnend,  wie dann doch ein Tor für Tasmania fiel – bei einem Befreiungsschlag der Auerbacher hatte Maximilan Storm gestört, dabei wurde sein ausgestreckter Fuß getroffen und von dort prallte der Ball in entgegengesetzter Richtung zum 1:4 ins Tor. Es war der erste Tas-Treffer 2021/22 außerhalb der Stadtgrenzen – auf des Gegners Platz hatte man zuvor nur *korrigiert beim 1:1 gegen Lichtenberg 47 und beim 3:5 gegen Hertha II getroffen *korrigiert. Doch lediglich drei Minuten später stellten die Auerbacher schon wieder den alten Abstand her, jetzt war der Kopf endgültig unten und die Dämme brachen. In einer Mischung aus Rat-, Hilf- und Hoffnungslosigkeit wurde man vorgeführt und konnte noch von Glück sagen, dass die Klatsche nicht zweistellig ausfiel.

Freitag gegen TeBe

Unter diesen Umständen ist das neue Trainergespann nicht zu beneiden – spricht aktuell ja kaum noch etwas für den Klassenerhalt der Blau-Weiß-Roten. Die Hoffnung bleibt, dass die Mannschaft in der Gewissheit, nichts mehr verlieren zu können, wenigstens aufgrund besseren Auftretens die Saison noch erhobenen Hauptes abzuschließen vermag – auch den Freunden und Fans Tasmanias wäre dies zu wünschen.

Das nächste Spiel findet dann wieder am Freitag, den 11. März, ab 19 Uhr im Stadion Lichterfelde statt – Gegner ist Tennis Borussia, das aktuell mit seiner angesichts der Umstände hervorragenden Performance das genaue Gegenstück zu den Neuköllnern darstellt.